Sie sind rosa, weiß, violett und manchmal blau: Orchideen gelten als besonders schöne Pflanzen. Doch in jeder Familie gibt es ein schwarzes Schaf. Die Königlichen Botanischen Gärten in Großbritannien haben nun die hässlichste Orchidee der Welt vorgestellt.

Gastrodia agnicellus ist klein, braun und „ziemlich hässlich“, berichten die Botanischen Gärten.

Hässlichste Orchidee auf Madagaskar gefunden

Erst vor Kurzem wurde die Orchidee auf Madagaskar gefunden. Nach der Befruchtung wachsen ihre Stengel, damit die Früchte höher über dem Waldboden hängen. So können sie die staubähnlichen Samen besser verteilen. Die Blüten sind ziemlich klein, nämlich nur elf Millimeter.  Ihre Blütenblätter sind braun und ohrenartig geformt und die Pflanze hat keine Blätter. Für ihre Ernährung ist sie zudem komplett auf Pilze angewiesen.

Die Pflanze gilt bereits als gefährdet – natürlich nicht aufgrund ihres Aussehens. Weil man aber einige Exemplare in einem Schutzgebiet gefunden hat, gibt es die Hoffnung, dass sie nicht akut gefährdet ist.

Neue Giftpilze entdeckt

Forscher der Königlichen Botanischen Gärten haben zudem insgesamt 165 neue Pflanzenarten in Afrika, Asien, Amerika und in Großbritannien unter den schwierigen Bedingungen der Coronavirus-Pandemie entdeckt. Darunter waren auch sechs britische Giftpilze, einer davon befand sich in unmittelbarer Nähe des Flughafens von London-Heathrow. Zu den weiteren Entdeckungen gehören zudem eine mit Süßkartoffeln verwandte Pflanze in Peru, die als Nahrungsmittel dienen könnte. Auch ein seltsam schuppiger Busch, der in Trockenregionen Namibias wächst und von dem es nur noch etwa 1.000 Exemplare gibt gehört zu den Entdeckungen. Und ein Ananas-Verwandter, der in Zentral-Brasilien von Kolibris befruchtet wird.