Ein Powernap zu Mittag wirkt sich positiv auf das Gehirn aus – das legt nun zumindest eine neue Studie nahe! Forschenden zufolge könnten regelmäßige kurze Nickerchen sogar das Risiko für Demenz senken. 

Warum das Schläfchen dennoch nicht eskalieren sollte, erfahrt ihr hier.

Mittagsschläfchen sind gut fürs Gehirn – laut Studie

Eine neue Studie macht uns nun die Siesta schmackhaft! Denn durch regelmäßige Mittagschläfchen soll das Gehirn länger größer bleiben. Was damit gemeint ist? es folgt ein kurzer Ausflug in die Anatomie des menschlichen Körpers: Unser Gehirn besteht aus einer Unmenge miteinander verknüpfter Nervenzellen. Mit dem Alter nimmt die Hirnmasse kontinuierlich ab. Das ist ganz normal. Bei einer Demenz-Erkrankung zum Beispiel kommt es aber zu einem besonders raschen Verlust an Hirngewebe. Leider gibt es bei einem solchen Krankheitsbild bislang keine Heilungsmöglichkeiten. Doch eine neue Studie liefert jetzt einen Hinweis, wie man den Abbau der Hirnmasse verlangsamen kann.

Schon frühere Studien ließen vermuten, dass Schlafprobleme eine Rolle beim beschleunigten Hirnschwund spielen könnten. An diese These knüpft eine aktuellen Untersuchung einer Forschungsgruppe des britischen University College London und der University of the Republic in Uruguay an. Die Studie zeigt, dass Menschen, die regelmäßig ein Nickerchen machen, im Durchschnitt ein um 1,3 Prozent höheres Gehirnvolumen aufweisen.

Forschungsteam analysierte über 300.000 Menschen

Das Forschungsteam analysierte in einer Studie die DNA-Proben von über 35.000 Menschen im Alter von 40 bis 69 Jahren. Die Ergebnisse wurden jetzt in der Fachzeitschrift Sleep Health veröffentlicht. Die Wissenschaftler:innen fanden heraus, dass bestimmte genetische Veranlagungen dazu führen, dass manche Menschen eher bei Tageslicht einschlafen. Heißt: sie neigen aufgrund ihrer DNA eher dazu einen Powernap untertags zu machen. Und genau diese Nickerchen-affinen Personen wiesen bei der Studie ein größeres Hirnvolumen auf. Konkret ergaben die Untersuchungen mittels Scans, dass die Gehirne der Studienteilnehmer:innen – die regelmäßig tagsüber ein Nickerchen hielten – um 2,6 bis 6,5 Jahre jünger aussahen.

„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass für einige Menschen kurze Nickerchen dazu beitragen, die Gesundheit des Gehirns im Alter zu erhalten – und das ist potenziell positiv für die Demenzprävention„, erklärt die Leiterin der Studie, Dr. Victoria Garfield in einer Aussendung.

Nap sollte nicht länger als eine halbe Stunde dauern

Die Forscherin betont allerdings auch, dass der Mittagsschlaf nicht aus dem Ruder laufen sollte. In der Studie empfehlen die Forschenden einen Schlaf am frühen Nachmittag von weniger als 30 Minuten. Dieser könne das Gehirn vor einer Verschlechterung schützen, welche durch zu wenig Schlaf in der Nacht entsteht. Ob sich die Vorteile eines Nickerchens auch bei Menschen ohne genetische Anlage entfalten, ist allerdings unklar. Um die These zu stützen, seien daher auch noch weitere Studien nötig.