Ab heute (29. Juli) haben wir alle natürlichen für dieses Jahr verfügbaren Ressourcen der Erde verbraucht. Besonders alarmierende: Der Earth Overshoot Day 2021 ist noch früher als ursprünglich gedacht und rückt wieder auf das Niveau von 2019.

Wir konsumieren ab sofort also mehr Ressourcen, als uns eigentlich zur Verfügung stehen würden.

Earth Overshoot Day wieder weiter nach vorne gerückt

Während sich der Earth Overshoot Day 2020 aufgrund der Corona-Pandemie deutlich nach hinten verschoben hat – er fiel auf den 22. August (ohne Corona wäre der Tag 2020 übrigens schon auf den 22. Juli gefallen) – sind wir 2021 wieder am Niveau von 2019. Heuer haben wir bereits am 29. Juli alle natürlichen Ressourcen verbraucht, die innerhalb eines Jahres nachwachsen und von der Erde wiederhergestellt werden können. Seit Beginn der Berechnungen in den 70ern ist der heutige Earth Overshoot Day, am 29. Juli – wie schon 2019 – der bisher früheste. Damals fiel der Welterschöpfungstag noch auf den 29. Dezember. Seitdem verbrauchen wir jährlich immer mehr Umwelt-Ressourcen, als auf der Erde innerhalb eines Jahres nachwachsen können. Und das alles auf Kosten der Natur und der nachfolgenden Generationen. NGOs und Experten schlagen deshalb Alarm. Ein erst am Mittwoch (28. Juli) von Wissenschaftler veröffentlichter Klimabericht warnt erneut vor dem weltweit drohenden Klimanotfall, wenn wir Menschen nichts an unserer Lebensweise ändern.

Umweltschutzorganisationen warnen vor Auswirkungen

„Wir schießen immer noch weit über das verträgliche Maß hinaus. Die Welt verbraucht im Jahr 2021 wieder die Ressourcen von mehr als 1,5 Erden. Nach österreichischer Lebensweise sind es sogar etwa 3,5.“, so die Plattform Footprint, WWF Österreich und GLOBAL 2000 in einer gemeinsamen Aussendung.

Die Tatsache, dass wir mehr Ressourcen verbrauchen, als uns eigentlich zur Verfügung stehen würden, hat große Auswirkungen und richtet einen enormen Schaden für Klima, Mensch und Natur an, so Umweltschutzorganisationen. Experten warnen außerdem vor der Übernutzung der Ökosysteme und der natürlichen Ressourcen. Viele Auswirkungen sind bereits sichtbar: Dürre, extreme Hitze, Wassermangel, Meeresverschmutzung oder etwa die Abholzung der Regenwälder. Während die Politik die Gefahr zwar bereits erkannt und Zielvorgaben für einzelne Länder – etwa in Form der Pariser Klimaziele – festgesetzt hat, fehlen konkrete Maßnahmen und Umsetzungen weiterhin, so Experten. Zahlreiche NGOs appellieren deshalb vor allem an Regierungen.

„Statt eines grünen Neustarts nach der Krise, ist nun wieder grenzenlose Ausbeutung an der Tagesordnung. Alles, was wir ab dem Welterschöpfungstag verbrauchen, geht auf die Kosten der nächsten Generationen und schädigt die natürlichen Systeme der Erde“, warnt etwa Michael Schwingshackl von der Plattform Footprint gemeinsam mit den Umweltschutzorganisationen WWF Österreich und GLOBAL 2000.

Overshoot Day in Österreich schon am 7. April

In Österreich wurde der Overshoot Day dieses Jahr sogar schon früher erreicht, als der Welterschöpfungstag. Bereits am 7. April waren alle natürlichen verfügbaren Ressourcen für dieses Jahr verbraucht. Das ist noch ein Tag früher, als im Vorjahr. Laut Experten könnte dieses Datum allein durch weniger Straßenverkehr um fünf Tage nach hinten verschoben werde. Aber es geht noch schlimmer. Katar ist schon wie im Vorjahr Spitzenreiter auf der Ökoschuldenliste. Dort waren bereits am 9. Februar mehr Ressourcen verbraucht, als die Erde in einem Jahr hergeben kann. Ordentlich etwas abschauen können wir uns von Ländern wie Indonesien oder Ecuador. Dort würden die Ressourcen noch bis Mitte Dezember reichen.