Trotz einem Gleichgewicht bei den Nominierungen konnte kein POC-Schauspieler bei den diesjährigen Emmys einen Preis mit nach Hause nehmen.

Historisch wurde die Preisverleihung dennoch.

Emmys 2021: Historische Nominierungen – Enttäuschende Gewinner

Als die Nominierungen für die diesjährigen Emmys veröffentlicht wurden, sprachen einige Medien von einer historisch diversen Auswahl an Nominierten. Deadline berichtete etwa, dass 49 der nominierten Personen nicht anglo-amerikanisch waren – ein Rekord für den renommierten TV-Preis.

Nachdem es im vergangenen Jahr historische Siege gab – Zendaya bekam etwa als jüngste Darstellerin und als zweite Schwarze Schauspielerin in der Geschichte den Emmy für die beste Hauptdarstellerin in einer Drama-Serie – hofften viele auch heuer auf ein diverses Feld an Gewinnern.

Dementsprechend bitter wurden die Zuschauer enttäuscht. Denn in den Schauspieler-Kategorien gewannen ausschließlich Weiße Schauspielerinnen und Schauspieler. Auf Twitter sorgte das schnell für Ärger, der Hashtag #EmmysSoWhite ging bereits während der Verleihung viral.

Twitter kritisiert Emmy-Gewinner

„Ich sitze gerade hier und rufe „Don’t be the white guy, don’t be the white guy“, als der Gewinner für die männliche Nebenrolle bekannt gegeben wird und bumm. Es ist der weiße Typ. #EmmysSoWhite“, schreibt etwa eine Nutzerin.

„Noch nie habe ich mich nach einer Preisverleihung so geärgert. POC als schmückendes Beiwerk, weiße Menschen als Gewinner. So viel Kreativität in diesem Jahr, der Blick nach vorne, die Preise nach hinten. Was für eine Blamage ihr seid #Emmys. #EmmysSoWhite“, kritisiert währenddessen ein anderer Nutzer.

Viel Aufmerksamkeit bekam auch die Kategorie „Bester Nebendarsteller in einer Drama-Serie“. In dieser Kategorie war der kürzlich verstorbene Michael K. Williams, nominiert. Viele Fans hofften, dass die Emmys den Schauspieler posthum mit seinem ersten Emmy ehren würden. Stattdessen gewann Tobias Menzies für seine Rolle als Prinz Philip in „The Crown“.

Historischer Abend für RuPaul und Michaela Coel

Historisch war der Abend aber dennoch. Denn obwohl die Schauspieler-Kategorien ausschließlich Weiße Gewinner verzeichneten, schrieben zwei POC-Entertainer bei der gestrigen Verleihung Geschichte. RuPaul gewann als Host der Wettbewerbsshow „RuPuals‘ Drage Race“ zum 11. Mal einen Emmy und ist damit die am häufigsten ausgezeichnete Schwarze Person in der Award-Geschichte.

Michaela Coel gewann währenddessen für die Serie „I May Destroy You“ den Emmy für das beste „Drehbuch für eine limitierte oder anthologische Serie oder einen Film“. Coel war insgesamt vier Mal nominiert, unter anderem auch als beste Hauptdarstellerin. Sie ist die erste Schwarze Frau, die in dieser Kategorie gewinnt.