Rund 390 Lichtjahre von der Erde entfernt befindet sich der Exoplanet Wasp-76b. Er ist ein sogenannter heißer Jupiter. Und auf ihm regnet es Eisen.

Denn auf dem Planeten kann es bis zu 2.400 Grad Celsius heiß werden.

Was ist ein heißer Jupiter?

Heiße Jupiter bezeichnet eine Klasse von Exoplaneten, also Planeten außerhalb des Einflusses der Sonne, deren Masse jener des Jupiters entspricht oder sie übersteigt, aber auf denen es deutlich heißer ist als am Jupiter selbst. Einer dieser heißen Jupiter ist Wasp-76b. Er befindet sich im Sternbild des Fisches und kreist dort um seinen Stern. Eine Seite des Planeten zeigt dabei immer zu seinem Zentralgestirn und kann über 2.400 Grad heiß werden. Die Nachtseite ist um etwa 1.000 Grad kühler.

Es regnet Eisen

Diese extreme Hitze sorgt für ein besonderes Phänomen. Denn sie bringt sogar Metalle zum Verdampfen. Das hat nun ein Forschungsteam rund um David Ehrenreich von der Universität Genf entdeckt und in der Fachzeitschrift „Nature“ beschrieben. Demnach steige verdampftes Eisen in die Atmosphäre auf und wird dort von starken Winden erfasst. Die Winde stammen übrigens vom großen Temperaturunterschied zwischen der Tag- und Nachtseite. Sie tragen den Eisendampf auf die Nachtseite. Dort kondensiert er und fällt als Regen herab.

Phänomen dank „Espresso“-Instrument entdeckt

Dass der Eisenregen nur auf der Nachtseite auftritt, konnten die Wissenschaftler mit einem neuen Instrument namens „Espresso“ messen. Das sogenannte „Echelle Spectrograph for Rocky Exoplanets and Stable Spectroscopic Observations“ ist am „Very Large Telescope“ der Europäischen Südsternwarte in einer chilenischen Wüste installiert.

Laut den Messungen gibt es in Zone, die auf unserem Planeten dem „Abend“ entsprechen würde, Eisendampf. In der Morgen-Dämmerung jedoch nicht mehr. Das weise laut den Forschern darauf hin, dass es auf der Nachtseite Eisen regne.