Das Marvel Cinematic Universe (MCU) bekommt Zuwachs. In dem neuen Kinofilm „The Marvels“ kehren einige bekannte Gesichter aus dem MCU zurück – eine ganz schöne Challenge für Regisseurin Nia DaCosta.

In einem Q&A spricht sie über ihre liebsten Sets, Actionszenen und das große Ziel des neuen Marvel-Films.

„The Marvels“: Darum geht es in dem neuen MCU-Blockbuster

Mit „The Marvels“ feiert das MCU seinen 33 Film – und setzt den Fokus dieses Mal auf die Superheldinnen. Denn in der Fortsetzung zu „Captain Marvel“ steht nicht nur die Superheldin Captain Marvel aka Carol Danvers (gespielt von Brie Larson) im Fokus. An ihrer Seite stehen auch Ms. Marvel (Iman Vellani) und Monica Rambeau (Teyonah Parris). Und sie entdecken, dass nach der Niederlage von Thanos noch lange nicht jedes Unheil besiegt wurde, ganz im Gegenteil. Denn mit Dar-Benn wartet schon die nächste Superschurkin – und ganz nebenbei haben die drei Frauen auch noch mit Körpertauschen à la „Freaky Friday“ zu kämpfen.

Es gibt also jede Menge To Dos, die der neue Teil des MCUs bestreiten muss. Und für Regisseurin Nia DaCosta – die auch am Drehbuch beteiligt war – bedeutet das auch jede Menge Arbeit Behind The Scenes. Denn für sie galt es, einen vollkommen neuen Blickwinkel zu entdecken – und nach Helden wie Iron Man, Captain America und dem Hulk jetzt einen actionreichen und humorvollen Film zu entwickeln, der den Spirit der alten Filme noch innehat, aber auch neue Risiken eingeht.

Da brauchte es am Anfang natürlich jede Menge Recherche. „Anfangs habe ich die Figuren anhand der Comics recherchiert, die ich noch nicht gelesen hatte“, erzählt die Regisseurin in einem Q&A. „Ich habe mir auch einen Haufen MCU-Filme noch einmal angeschaut und überlegt, wie wir die Dinge, die in unserem Film passieren – wie das Switchen – so gestalten können, dass sie sich in gewisser Weise an die Realität anlehnen.“

Regisseurin über „The Marvels“-Cast: „Sie ist ein großer Marvel-Nerd“

Vor allem zu einer Figur hatte sie aber schon vor der Arbeit an dem Film einen ganz besonderen Bezug. „Ich habe Ms. Marvel gelesen, als es zum ersten Mal herauskam, und ich fand es so lustig und so toll. Ich habe mich mit ihr verbunden gefühlt, weil ich ein großer Nerd aus der Tri-State-Area war, der Superhelden und Comics liebte, und sie war ein Nerd, der diese Dinge und Fan-Fiction und all die Dinge liebte, die ich in ihrem Alter liebte“, verrät sie und enthüllt: „Durch Ms. Marvel habe ich wirklich den Weg zu diesem Film gefunden.“ Sie ist dementsprechend auch ein großer Fan von „Ms. Marvel“-Hauptdarstellerin Iman Vellani. „Sie ist ein großer Marvel-Nerd“, schwärmt die Regisseurin und betont: „Die Besetzung von Iman ist absolut goldrichtig.“

Ihren inneren Nerd konnte Nia dann direkt am Set ausleben. Denn bei „The Marvels“ wurde oft mit riesigen Sets und Nachbildungen gearbeitet. Das Ziel: „Ich wollte in der Lage sein, so dynamisch wie möglich in diesen Räumen zu drehen. Da der Film im Weltraum spielt, wollte ich sicherstellen, dass alles, was real ist, auch wirklich real ist und auch wirklich da ist“, so die Regisseurin. „Ich wollte alle mir zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um etwas zu erschaffen, das real ist, in der Kamera zu sehen ist und vielleicht eine Abwechslung zu den CG-Effekten ist, die sonst im Film zu sehen sind.“

Klar ist für die Regisseurin aber auch, dass sich dieser Film von den bisherigen unterscheiden sollte. Und zwar auch im Ton und der Message. Besonders herausfordernd war das wohl, weil nicht nur viele unterschiedliche Hauptrollen relevant sind, sondern auch zahlreiche Handlungsstränge im Fokus stehen. „Es passieren so viele Dinge“, erklärt die Regisseurin. „Die drei Helden werden die Plätze tauschen. Es sollte chaotisch und messy werden, und ich wollte das auch in den einzelnen Charakteren widerspiegeln.“

Regisseurin verrät ihre Lieblingsszene

Denn nicht jeder der Charaktere ist so kampfbegabt wie Captain Marvel. Das sollte sich auch klar in den Actionszenen widerspiegeln. Gerade dieser chaotische Aspekt macht für DaCosta die schönsten Szenen aus. „Also, meine Lieblingsszene im Film ist wahrscheinlich die erste große Kampfszene zwischen den drei Helden, in der sie switchen, ohne zu wissen, was vor sich geht, ohne zu wissen, warum sie Körper tauschen, aber auch, weil sie an drei verschiedenen Orten kämpfen müssen – im Wohnzimmer der Familie Khan, im Weltraumfahrstuhl und im Raumschiff, das Dar-Benn hat“, verrät sie. „Wir haben diesen Kampf wirklich organisiert und über einen langen Zeitraum hinweg koordiniert, weil es unsere erste große Kampfszene im Film war. Es war sehr spezifisch, wie ich es geplant habe.“

Für DaCosta steckt hinter all der Superhelden-Action nämlich eine klare Botschaft. „Die Familie ist ein wirklich großes Thema in dem Film, denn Carol und Monica finden sich als Familie wieder und haben dann die Familie Khan als eine Art Ideal, das sie beide mit dem Tod von Maria verloren haben. Das war eine große Sache für mich“, erzählt sie.

Marvel geht mit „The Marvels“ also neue Wege, wagt einige Risiken und Experimente. DaCosta freut sich zum Kinostart vielleicht auch deshalb auf eine ganz besondere Publikums-Reaktion: „Am meisten freue ich mich darauf, dass die Fans eine Art von Marvel-Film sehen, die sie noch nie gesehen haben“, verrät sie.