Reisen ist gerade der Trend schlechthin. Man träumt zuhause auf der Couch von einsamen Stränden, historischen Gebäuden und atemberaubenden Sehenswürdigkeiten. Diverse Reiseveranstalter lassen uns zusätzlich mit unglaublichen Bildern der Destinationen vor Aufregung fast platzen. Endlich am herbeigesehnten Ort angekommen, muss die anfängliche Vorfreude manchmal schneller als gewünscht, Enttäuschung weichen. Das liegt daran, dass uns die Veranstalter ein idyllisches Bild des Orts vorgaukeln, wo man in Wahrheit statt Ruhe und Einsamkeit massenweise Touris vorfindet.

Damit ihr nicht von der harten Realität überrascht werdet, haben wir für euch ein paar Destinationen herausgesucht, die zwar atemberaubend und eindrucksvoll sind, bei denen ihr aber eventuell mehr erwartet hättet.

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Expectation: Pig Island, Bahamas.
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vs. Reality: Blogger und Reisende haben um diese Insel einen regelrechten Hype ausgelöst. Die Vorstellung, mit den wilden Schweinen der Insel ein bisschen im Wasser zu plantschen, hat auf Touristen eine enorme Anziehungskraft. So entspannt läuft das Ganze jedoch nicht ab, wenn sich zig Touris im Wasser tümmeln und regelrecht um das beste Foto mit den Schweindis kämpfen. Und ganz nebenbei: Für die armen Tiere ist das Ganze sicherlich nicht immer lustig und bedeutet Stress in ihrem natürlichen Lebensumfeld. Vielleicht sollte man das Wohl der Tiere mal vor das perfekte Instagram-Foto stellen und ihnen die Zeit und den Freiraum lassen, den sie brauchen.
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Expectation: Der schiefe Turm von Pisa.
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vs. Reality: Das Wahrzeichen der Toskana ist natürlich einen Abstecher wert. Eines muss einem jedoch vorab klar sein: Alleine wird man den Flair hier nicht genießen. Unzählige Touristen knipsen ein Foto nach dem anderen während sie den Turm imaginär "stützen". Wer sowieso in der Toskana unterwegs ist, sollte schon einen Blick riskieren, extra eine Reise zu dem Turm zu planen ist aber nicht empfehlenswert. Bis auf die schiefe Sehenswürdigkeit hat Pisa nämlich nicht viel zu bieten.
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Expectation: Venedig.
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vs. Reality: So wunderschön die Vorstellung einer romantischen Gondelfahrt auch klingen mag, die Realtität sieht anders aus. Vor allem in der Hauptsaison herrscht regelmäßiges Verkehschaos in diversen Kanälen. Obendrauf ist der Spaß nicht unbedingt günstig. Daher die romantischen Gassen besser mit festem Boden unter den Füßen genießen und auf Flüche der Gon­do­li­e­re verzichten.
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Expectation: Die chinesische Mauer.
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vs. Reality: Nur rund ein Viertel der gigantischen Mauer ist derzeit noch gut erhalten, der Rest zerfällt und ist nicht begehbar. Dadurch herrscht auf der kurzen Strecke dichtes Gedrängel und man kann die malerische Kulisse nicht wirklich genießen.
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Expectation: Pyramiden von Gizeh.
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vs. Reality: Das einzige, noch existierende der sieben Weltwunder ist bei Touristen heiß begehrt. In brütender Hitze werden die Menschenmassen mit Reisebussen angekarrt. Endlich angekommen kämpft man sich durch unzählige Straßenverkäufer bis man schließlich einen Blick auf die Grabstätte erhascht. Natürlich sind die Pyramiden beeindruckend, doch auch hier sollte man nicht mit falschen Hoffnungen hinfahren.
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Expectation: Fiaker, Wien.
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vs. Reality: Eine Runde mit den welberühmten Pferdekutschen zu drehen, gehört für viele Touristen in Wien einfach dazu. Vor allem an heißen Sommertagen sollte man diesen Wunsch jedoch gründlich überdenken. Bei über 30 Grad im Schatten wird aus Spaß nämlich ganz schnell Tierqäulerei. Während wir uns nach der Rundfahrt an ein schattiges Plätzchen zurückziehen können, müssen die Tiere weiterhin oftmals in der prallen Sonne und auf heißem Asphalt auf die nächsten Kunden warten. Keep in mind: Die Nachfrage bestimmt das Angebot.
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Expectation: Copacabana Beach, Rio de Janeiro.
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vs. Reality: Die Copacabana ist eines der beliebtesten Ausflugsziele in Rio de Janeiro. Wer aber einen ruhigen und gemütlichen Strandtag verbringen möchte, ist hier defintiv falsch. Auch wer sich nach kristallklarem, erfrischendem und vor allem sauberen Wasser sehnt, sollte sein Reiseziel besser noch einmal überdenken. In der Hochsaison wimmelte es nur so vor Einheimischen und Touristen, die alle am Strand nach etwas Abkühlung suchen. Dementsprechend überfüllt ist der Strand, Liegen und Schirme sind unleistbar. In einem Interview mit der Presse erklärte der Bürgermeister Eduardo Paes, dass das in die Bucht fließende Wasser nur zu 60% geklärt werden könne. Keime und Verschmutzung sind die Folge.