Es kursieren mindestens so viele Falschmeldungen übers Abnehmen wie es aktuelle Varianten einer Diät gibt. Sie alle versprechen rasche und nachhaltige Gewichtsreduktion, und täglich werden neue Wundermittel auf den Markt geworfen. Dazu kommen hartnäckige Ernährungsirrtümer, die weiter zur Verunsicherung Abnehmwilliger beitragen. Wir haben die sieben größten Diät-Lügen zusammengefasst.

  1. Sport löst alle Figurprobleme, denn Problemzonen kann man wegtrainieren
    Leider nein, denn erstens gilt es zwischen Gewichts- und Figurproblemen zu unterscheiden, zweitens geht es ausschließlich um das Verhältnis zwischen Kalorienverbrauch und Kalorienaufnahme. Hinsichtlich Kalorienverbrauch – und nur darum geht es beim Abnehmen – sind Ausdauersportarten am besten geeignet, weil dabei die meisten Kalorien verbraucht werden. Im Hinblick auf den Kalorienverbrauch sind Jogging, Schwimmen, schnelles Radfahren, Inline-Skating, sowie Fitnesstraining und Mannschaftssportarten wie Volleyball sinnvoll. Es muss auch hier Realismus einkehren, damit keine überzogenen Erwartungen aufkommen, denn bei sportlicher Betätigung verbrennt man oft nicht so viel Energie, wie man denkt. Eine halbe Stunde Joggen zum Beispiel verbraucht gerade einmal die Kalorien eines Schokoriegels.
    Um effektiv abzunehmen, gilt aber auch hier: Der Organismus muss mehr Energie verbrauchen, als ihm zugeführt wird.
  2. FdH ersetzt effektiv jede Diät 
    FdH („Friss die Hälfte“) besticht zweifellos durch seine hohe Alltagstauglichkeit, die – durchaus mögliche – Gewichtsreduktion erfolgt allerdings nicht auf gesunde Weise. Denn, wer seine Mahlzeiten halbiert, bekommt zu wenig Vitamine und Ballaststoffe, die unsere Nahrung im Normalfall sowieso schon in zu geringen Mengen enthält.
  3. Light-Produkte sparen Kalorien
    „Fettarm-„, „Fitness-“ oder „Diät-“ – egal welches Attribut die zahlreichen Light-Produkte schmückt, alle suggerieren kalorienreduzierte Nahrungsmittel, mit deren Hilfe man leichter abnimmt ohne hungern zu müssen. Leider zu Unrecht, denn die meisten dieser Produkte haben tatsächlich weniger Kalorien, sie sättigen dafür aber auch schlechter, sodass man mehr davon essen muss, um den Hunger zu stillen. Außerdem bedeutet „fettarm“ nicht gleichzeitig kalorienarm, weil die eingesparten Mengen an Fett nur zu oft durch vermehrten Einsatz von Zucker kompensiert werden.
  4. Trennkost macht schlank
    Die Theorie, wonach Eiweiß und Kohlenhydrate vom Körper nicht gleichzeitig verdaut werden können und deshalb nicht gemeinsam konsumiert werden sollten, ist wissenschaftlich widerlegt. Auch hier gilt: das einzig Ausschlaggebende bei einer Diät ist das Verhältnis von Kalorienzufuhr und Kalorienverbrauch. Dennoch macht gemäßigte Trennkost Sinn, da sie relativ ausgewogen ist, Fleisch und Fett spart und dafür mehr auf Obst, Gemüse und Vollkornprodukte setzt.
  5. Dinner Cancelling lasst die Kilos purzeln
    Ein klares: jein! Grundsätzlich lässt sich damit wirklich abnehmen – solange es ein spürbares Minus zwischen In- und Output der Kalorien gibt. Die Energiebilanz muss auch bei dieser diätischen Maßnahme negativ sein, allerdings verstärkt sich der Effekt insofern, als die Verstoffwechslung während der Ruhephase in der Nacht – also dann, wenn der Grundumsatz am geringsten ist – besser abläuft. Durch die lange Essenspause kann sich jedoch so viel Hunger und Appetit anstauen, dass das Frühstück größer ausfällt als notwendig und damit die Einsparungen des Vortages wieder zunichte gemacht werden.
    Wenn Dinner Cancelling richtig dosiert angewendet wird, kann es eine sehr wirkungsvolle Maßnahme zur Gewichtsreduktion sein. Dabei ist aber unbedingt darauf zu achten, dass nach 17 Uhr nur noch Flüssiges zu sich genommen wird (z. B. ungesüßte Kräutertees oder Mineralwasser, aber auch eine Gemüsebrühe ist erlaubt).
  6. Zucker macht dick
    Stimmt so nicht, denn nicht der Zucker allein macht dick, auch hier zählt ausschließlich das Verhältnis von aufgenommener zu verbrauchter Energie. Außerdem ist Zucker ein wichtiger Energielieferant für unser Gehirn. Eine „zuckerfreie“ Ernährung ist zudem unmöglich, da in nahezu jedem Lebensmittel Zucker enthalten ist.
  7.  Fett macht dick
    Auch diese Behauptung ist Unfug, denn die Einnahme von Fett ist lebenswichtig: Die Vitamine A, D, E und K könnte unser Körper ohne Fett gar nicht verwerten. Generell gilt aber: Finger weg von gesättigten Fettsäuren (zum Beispiel in einigen Fleisch- und Wurstsorten), denn sie erhöhen die Blutfettwerte. Zu bevorzugen sind ungesättigte Fette – wie vor allem in Oliven- oder Distelöl, Fisch (zum Beispiel in Lachs, Makrele) und Avocados vorhanden.

Grundsätzlich gilt bei einer Diät oder dem Abnehmwunsch

Wenn du mehr Energie in Form von Kalorien aufnimmst, als du verbrauchst, wird die überschüssige Energie in den Fettzellen gespeichert. Ob die Kalorien von Eiweiß, Fett oder Kohlenhydraten stammen, ist für die Energiebilanz völlig egal.