Eigentlich wollte Familie Sotelo nur ein neues tierisches Familienmitglied. Dass ihr vermeintlicher Husky-Welpe Run Run allerdings international für Schlagzeilen sorgt, hätten sie nicht erwartet.

Denn Run Run ist eigentlich ein Fuchs.

Familie kauft vermeintlichen Husky-Welpen

Der beste Freund eines Menschen ist der Hund. Das dachte sich wohl auch die Familie Sotelo, als sie auf der Suche nach einem neuen Haustier waren. Als sie einen kleinen Welpen in einem Geschäft in Lima finden, ist es schließlich Liebe auf den ersten Blick – vor allem für den 13-jährigen Sohn, der den Welpen entdeckt.

Nicht einmal zwölf Euro kostet sie das neue Familienmitglied, das ihnen als reinrassiger Husky verkauft wird. Dass ein reinrassiger Husky selten unter 1.000 Euro verkauft wird, scheint die Familie nicht zu wissen. Wer hinterfragt denn auch einen günstigen Preis, oder?

Der vermeintliche Welpe, den die Familie „Run Run“ tauft, kommt gleich mit nach Hause, wo er schnell zu einem wichtigen Bestandteil der Familie wird. „Er aß Hundefutter, und als er klein war, bellte er wie ein kleiner Hund„, erzählt die Mutter Maribel Sotelo.

Welpe tötet Nachbarstiere

Klingt doch alles ideal, oder? Wäre da nicht ein klitzekleines Problem. Denn nach einigen Wochen fällt der Familie auf, dass Run Run nicht so ist, wie andere Hunde. Denn je größer er wird, desto aggressiver wird er. Betroffen ist davon vor allem die Nachbarschaft, beziehungsweise deren Haustiere.

Denn Run Run macht Jagd auf die Nachbarstiere und sorgt für Unruhen in der Gegend. „Eine Dame erzählte uns, dass er drei große Meerschweinchen gefressen hatte“, erzählt Maribel Sotelo. Die Familie musste für die Kosten der Meerschweinchen aufkommen.

Doch damit nicht genug. Auch Hühner und Enten jagt und tötet Run Run in seiner Freizeit. Die Familie wird daraufhin stutzig, denn so ein ausgeprägter Jagdinstinkt ist doch etwas untypisch für einen kuscheligen Familienhund. Das scheint dem „Hund“ wohl aufgefallen zu sein, denn nach sechs Monaten rennt Run Run einfach davon.

Run Run auf der Flucht

Was folgt ist eine groß angelegte Suche nach dem Tier. Denn Run Run ist eigentlich ein Andenfuchs. Die Tierart ist der zweitgrößte Wildhund Südamerikas und gehört zu den Raubtieren.

Da es sich bei Run Run also um ein Wildtier handelt, helfen auch die Umweltpolizei und Beamte der staatlichen Forst- und Wildtierbehörde bei der Suche mit. Run Run kann schließlich nach mehrtägiger Suche gefasst werden. Mittlerweile wurde er an einen Zoo vermittelt, wo er vorübergehend wohnen wird.

Dass die Familie auf einen Schwindel reingefallen ist, ist übrigens keine Ausnahme, verrät ein Mitarbeiter der Forst- und Wildtierbehörde. Denn in Peru soll es immer wieder dazu kommen, dass Händler junge Wildtiere fangen und als Haustiere verkaufen. 128 derartige Fälle soll es in diesem Jahr bereits in Peru gegeben haben.