Anfang Mai geriet YouTuber und Unternehmer Fynn Kliemann in die Kritik, nachdem Moderator Jan Böhmermann den Influencer in seiner Sendung „ZDF Magazin Royale“ beschuldigt hatte, Betrug beim Handel mit Corona-Schutzmasken betrieben zu haben. Böhmermann lieferte dafür sogar Beweise.

Rund zwei Wochen nach dem Skandal meldet sich Fynn jetzt mit einer ausführlichen Erklärung zu Wort und entschuldigt sich bei seinen Fans.

Fynn Kliemann entschuldigt sich öffentlich

Eigentlich kennt man Fynn Kliemann auf Social Media vor allem für seine positive Art, seine Offenheit und seine große Hilfsbereitschaft. Denn der 34-Jährige setzt sich immer wieder für gemeinnützige Projekte ein und wirkt selbst aktiv bei solchen mit. Anfang Mai dann aber ein Eklat. In der Sendung ZDF Magazin Royale wirft Moderator Jan Böhermann (41) dem Unternehmer vor, seine Fans und Geschäftspartner hinters Licht geführt zu haben. Er soll zu Beginn der Coronapandemie Masken als fair in Europa produziert verkauft haben – doch eigentlich kamen sie aus Asien.

Böhermann und sein Team werfen Kliemann vor, über die Herkunft seiner Schutzmasken gelogen zu haben. Denn angeblich wurden die Masken nämlich nicht, wie von Fynn behauptet, in Portugal, sondern stattdessen in Bangladesch und Vietnam produziert. Außerdem sollen 100.000 vermeintlich unbrauchbare Masken, die man nicht mehr verkaufen konnte, unter anderem an Flüchtlingscamps in Moria gespendet worden sein. Dafür liefert der Moderator in seiner Sendung Anfang Mai zudem Beweise und veröffentlicht WhatsApp-Nachrichten, E-Mails und sogar Sprachnachrichten, die tatsächlich einen Betrug aufzudecken scheinen.

Während der 34-Jährige sich vorab noch rechtfertig und die Vorwürfe abstreitet, rudert er nun offenbar zurück. In einem rund 6-minütigen Video, das der Unternehmer jetzt auf Instagram gepostet hat, entschuldigt er sich öffentlich und gibt zu: „Hier wird der Richtige kritisiert“.

Video-Statement auf Instagram: „Hier wird der Richtige kritisiert“

„Ganz ehrlich, ich dachte immer, die Kritik trifft hier den Falschen. Ich habe alle Beweise gesammelt, mich von unabhängigen Wirtschaftsprüfern prüfen lassen, um jeden Zusammenhang zu prüfen und zu belegen, was ich alles nicht gemacht habe […] aber was ich dabei auch gemerkt habe, ist: Hier wird der Richtige kritisiert.“, beginnt der 34-Jährige sein aktuelles Video.

Fynn habe in der ganzen Sache falsch kommuniziert und den Blick auf das Wesentliche verloren, entschuldigt er sich jetzt bei den Fans. Zwar stellt er klar, dass er selbst tatsächlich nur Masken aus Portugal verkauft habe und nichts mit dem zu tun hatte, was Global Tactics, die Firma an der er beteiligt ist, gemacht hat, dennoch hab er viele Fehler gemacht. Er habe sich als größter Maskenproduzent feiern lassen, obwohl er keiner war und es einfach zu sehr geliebt, von allen gemacht zu werden. „Es hat sich voll gut angefühlt“, so der 34-Jährige und erklärt weiter: „Ich wollte krasser sein, als ich bin.“

Er habe vor allem in Bezug auf die Maskenproduktion viel falsch kommuniziert. „Ich rede immer von Transparenz und dann muss erst eine Wirtschaftsprüferin kommen, um zu berechnen was da eigentlich übrig geblieben ist.“, so Fynn. Wie sich herausstellte, verdiente er nämlich tatsächlich an dem Verkauf der Masken, obwohl er öffentlich eigentlich immer betonte hatte, keinen Gewinn damit zu machen. „Es sind 60 Cent pro Maske übrig geblieben. Bei diesen ganzen Verkäufen im Shop macht das 282.000 Euro.“, erklärt der Unternehmer und entschuldigt sich dafür, immer versprochen zu haben, mit dem Maskenhandel nichts verdienen zu wollen. Er werde dieses Geld deshalb nun an verschiedene NGOs spenden.

„Ich habe Fehler gemacht“

Er habe Fehler gemacht, gibt der YouTuber nun öffentlich zu. Doch er wolle dafür gerade stehen, verspricht er. „Ich gehe jetzt aufräumen“, heißt es auch im Thumbnail des Videos, das auf seinem Instagram-Feed zu sehen ist. Er werde Unternehmen völlig neu aufstellen, um zu verhindern, dass solche Fehler nicht mehr passieren. Das beinhaltet auch, dass er seine alle Verbindungen zu seinem bisherigen Geschäftspartner Tom Illbruck trennen werde. Die rechtlichen Schritte dafür seien schon eingeleitet worden, so der 34-Jährige. Auf seiner Webseite legt er zudem alle „Beweise“ rund um die Causa offen. Fynn wolle sich in Zukunft nur noch von den „klügsten Leuten“, die er kennt, beraten lassen.

Während die einen Fynns offene Worte feiern und ihm zu seinem Statement gratulieren und die Entschuldigung annehmen, sind andere weiter skeptisch. Sie werfen dem YouTuber vor, er würde vermutlich weiterhin schweigend auf seinem vielen Geld sitzen, hätte Jan Böhmermann die ganze Sache nicht öffentlich aufgedeckt.