Fünf Jahre ist es bereits her, dass „Shape of You“, der wohl größte Hit von Ed Sheeran, in die weltweiten Charts eingestiegen ist. Jetzt muss sich der Sänger vor Gericht verantworten. Der Grund: Der Song soll geklaut sein.

Zum Prozessauftakt erschien Sheeran höchstpersönlich und schilderte seine Sicht der Dinge.

Ed Sheeren muss wegen Plagiatsvorwürfen vor Gericht

Erstmal vorweg: Sorry für den Ohrwurm! Aber das zeigt gleich mal, wie bekannt der Hit „Shape of You“ von Ed Sheeran ist. Mit über drei Milliarden Streams gehört der Song auch zu den erfolgreichsten auf Spotify und soll Sheeran und seinem Team bereits um die 15 Millionen Euro eingebracht haben. Doch die Freude darüber ist getrübt!

Denn gleich zwei Songwriter werfen Sheeran Plagiat vor. Laut Sami Chokri und Ross O’Donoghue soll der britische Sänger Teile ihres Songs „Oh Why“ genommen und für seinen Song „Shape of You“ einfach die Geschwindigkeit verändert haben. Doch Ed und seine beiden Co-Autoren Steven McCutcheon und John McDaid weisen alle Anschuldigungen vehement zurück.

Popstar erschien persönlich vor Gericht

Zum Prozessauftakt ließ es sich Ed Sheeran nicht nehmen, persönlich vor dem Londoner Gericht zu erscheinen und seine Sicht der Dinge zu schildern. Das zeigt mitunter, wie wichtig die Angelegenheit für den Sänger ist – könnte er schließlich auch einfach sein Anwaltsteam vorschicken.

Und dann ging es gleich mal zur Sache; denn im Gerichtssaal wurden zunächst beide Lieder – also „Shape of You“ und „Oh Why“ abgespielt. Andrew Sutcliffe, der Anwalt der Kläger, betonte dabei sofort, dass einige Passagen auffallend ähnlich seien. Sheeran sei zweifellos „sehr talentiert, er ist ein Genie“, so Sutcliffe. Aber manchmal sei er auch eine diebische „Elster“. Denn er borge sich für seine Lieder die Ideen anderer aus und streite es ab, wenn er denke, „dass er das ungestraft tun kann“.

Ein weiterer Vorwurf der Kläger-Seite: Sheeran würde unbekannte Songwriter nicht auf die gleiche Weise würdigen und honorieren, wie jene, die sich bereits einen Namen gemacht haben. Auch das weist der mehrfache Grammy-Gewinner zurück. Sheeran zählte diverse Beispiele aus Vergangenheit auf, die beweisen, dass er unzählige Newcomer kreditiert habe.

Zudem erklärte er, dass er meistens mit anderen Songwritern zusammenarbeite und dass es oft schwer sei, festzustellen, wer die einzelnen Teile eines Liedes tatsächlich geschrieben habe, sobald ein Song fertig ist. Bis es in diesem Fall ein eindeutiges Urteil gibt, könnte es aber noch eine ganze Weile dauern – denn der Prozess ist für drei Wochen angesetzt.

Nicht der erste Plagiatsfall

Der britische Popstar musste bereits in der Vergangenheit vor Gericht erscheinen. Im Jahr 2015 stand seine Single „Photograph“ im Fokus. Martin Harrington und Thomas Leonard klagten aufgrund eines separaten Urheberrechtsanspruchs. Schlussendlich habe man sich dann außergerichtlich mit dem Duo geeinigt. Die Künstler erhielten einen Anteil an den Tantiemen des Songs sowie eine Pauschalsumme in Höhe von vier Millionen Pfund.