Der Tod des Afroamerikaners George Floyd sorgte auf der ganzen Welt für Aufregung und Proteste gegen Polizeigewalt. Die Familie verklagte daraufhin die Stadt Minneapolis. Jetzt haben sie sich auf einen Vergleich geeinigt.

27 Millionen US-Dollar wird die Stadt der Familie zahlen.

27 Millionen Dollar Schmerzensgeld

Fast ein Jahr nach dem schrecklichen Tod von George Floyd, hat sich die Stadt Minneapolis mit der Familie des Verstorbenen auf einen Vergleich geeinigt. Laut der New York Times und dem Fernsehsender CNN beträgt die Schmerzensgeld-Summe 27 Millionen US-Dollar (etwa 22,6 Millionen Euro). Am Freitag (12. März) hat die Stadt zugestimmt diesen Betrag der Familie zu geben, heißt es in den Berichten.

Nach dem Tod von George Floyd am 25. Mai hat die Familie die Stadt verklagt. In der Klageschrift stand, dass sie der Stadt „bewusste Gleichgültigkeit“ vorwerfen und es versäumt haben gegen die gefährlichen Polizeipraktiken vorzugehen und ihre Beamten richtig zu schulen. Damit habe sie eine Kultur exzessiver Gewalt und Straflosigkeit gefördert.

Prozess gegen Polizisten

Außerdem läuft derzeit der Prozess gegen den Polizisten, der am Tod von George Floyd Schuld sein soll. Zur Last gelegt wird ihm Mord zweiten Grades ohne Vorsatz. Darauf stehen bis zu 40 Jahre Haft. Zudem wird ihm Totschlag zweiten Grades vorgeworfen, was mit zusätzlich 10 Jahren Haft geahndet werden könnte. Am Donnerstag ließ der Richter auch den Anklagepunkt Mord dritten Grades zu, worauf bis zu 25 Jahre Haft stehen. Das Hauptverfahren soll am 29. März beginnen.

Tod von George Floyd

„Bitte, bitte, bitte, ich kann nicht atmen. Bitte, Mann“, hörte man damals George Floyd auf einem Handyvideo einer Passantin flehen. Die Bildaufnahmen der Festnahme in Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota sorgten weltweit für Entsetzen und in den USA zu Protesten: Ein weißer Polizist kniet minutenlang auf dem Genick eines schwarzen Verdächtigen, der immer wieder über Atemnot klagt. Schließlich verstarb er im Krankenhaus. Die Polizisten waren laut Medienberichten zum Einsatzort gerufen worden, weil jemand mit einem gefälschten Geldschein bezahlen wollte. Der Mann habe den Beschreibungen des Verdächtigen entsprochen. Eswar aber nur ein weiterer Fall von Polizeigewalt gegen Afroamerikaner in den USA.