In der polnischen Stadt Lublin, ist es im Zuge der Pride-Parade zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den Demonstranten und Rechtsradikalen gekommen. Rund 400 Teilnehmer der Parade sind mit Flaschen und Eiern beworfen worden. Die Polizei musste vor Ort Tränengas und Wasserwerfer einsetzen. Es gab mehrere Festnahmen.

In Lublin haben über 400 Menschen an der Pride-Parade teilgenommen. Die Veranstaltung ist vom Bürgermeister Krzysztof Zuk zunächst als verboten erklärt worden. Jedoch entschied sich das Gericht dazu, dieses Verbot aufzuheben. 

Allerdings wurde die Demonstration von Gegnern gestört, die mit homophoben Parolen warben. Zudem wurden die Demonstranten mit Eiern und Flaschen beworfen. Bei den Gewalttätern handelt es sich größtenteils um angereiste Fußballfans. Die Polizei nutzte Tränengas und Wasserwerfer, um vor Ort für Ordnung zu so sorgen. Mehrere Menschen sind festgenommen worden.

Wiederholte Attacken auf Pride-Paraden

In Polen kommt es immer wieder zu körperlichen Angriffen auf die LGBT-Community. Erst im Juli wurden Bürger auf der Gay-Pride-Parade mit Steinen, Böllern und Flaschen beworfen. Das liegt vor allem an der aktuellen Rechtslage, die sich gegen die Rechte gleichgeschlechtlicher Liebe ausspricht. Polen gilt noch immer als streng katholisch und traditionell.

Kommunistische Politik stellt sich gegen LGBT-Rechte

Die LGBT-Bewegung nimmt eine wichtige Rolle bei der anstehenden Parlamentswahl am 13. Oktober in Lublin ein. Kommunale Vertreter der rechts-konservativen Partei bezeichnen sich regelmäßig als „frei von der LGBT-Ideologie“. Hinzu kommt, dass auch die Kirche im Wahlkampf ihre Stimme gegen die Gleichstellung erhebt und die Parade als „neue Plage“ betitelt.