Die weltberühmte Modedesignerin Vivienne Westwood feiert heute ihren 80. Geburtstag. Welchen Impact die Engländerin auf die heutige Modewelt hat und wieso der Klimaschutz eine so große Rolle in ihrem Leben spielt? Hier sind 10 Fakten über die Punk-Ikone.

Das Leben einer exzentrischen Moderebellin.

1. Sie hat ihr Studium abgebrochen

Vivienne Westwood tauchte schon früh in die Künstlerszene ein und begann sogar ein Kunststudium. Das brach sie jedoch nach nur einem Semester ab, um eine Ausbildung als Lehrerin zu machen. Ihr Hauptfach damals: Kunst.

2. Sie wollte eigentlich gar nicht Designerin werden

Dem Time-Magazin erzählte die heute 80-Jährige: „Ich wollte keine Modedesignerin werden“, so Westwood in einem Interview aus dem Jahr 2009. „Ich wollte lieber lesen und intellektuelle Dinge machen„.

3. Sie hat ihre Modekarriere durch Zufall begonnen

Gemeinsam mit ihrem damaligen Freund, Malcolm McLaren, der später übrigens der Manager der Sex Pistols wurde, eröffnete sie in den wilden 70ern einen Schallplatten-Laden mit dem Namen „Let it Rock“ auf der King’s Road in London. Dort konnten die Kunden erstmals auch ihre selbstentworfene Mode bestaunen. Der Store wurde schnell zum Treffpunkt der Punk-Szene, auch die Sex Pistols sollen dort ihre Band gegründet haben. In wenigen Jahren wechselte der Store jedoch mehrmals seinen Namen – und seinen Stil. Kurze Zeit war er unter „Sex“ zu finden und bot S&M-Mode an. Seit 1979 heißt die Boutique, die es übrigens immer noch gibt, „World’s End“.

4. Sie hat den ikonischen Punk-Look erschaffen

Wer an den typischen Punk-Stil denkt, dem kommen vermutlich sofort Sicherheitsnadeln, Netzhemden und Nieten in den Sinn. All das vereinte Vivienne Westwood in ihren exzentrischen Kreationen, in denen sie historische Elemente mit außergewöhnlichen Stoffen und Mustern kombiniert.

5. Sie hat zwei Söhne

Von 1962 bis 1964 war Vivienne mit Derek Westwood verheiratet. Mit ihm hat sie auch einen Sohn, Ben Westwood, der ebenfalls Designer ist. Anschließend führte sie eine Beziehung mit Malcolm McLaren, aus der ihr zweiter Sohn, Joseph Corre, hervorging. Auch Joseph ist Modeschöpfer und Mitbegründer des bekannten Labels „Agent Provocateur„.

6. Sie ist mit einem Österreicher verheiratet

Seit 1992, also seit fast 30 Jahren, ist Vivienne mit dem Tiroler Andreas Kronthaler verheiratet. Die beiden lernten sich an der Kunstuni in Wien kennen – sie war damals Dozentin und er ihr Modestudent. Der Altersunterschied von 25 Jahren wurde oft öffentlich diskutiert, dem exzentrischen Paar war das aber egal. Mittlerweile designen sie gemeinsam für das Label „Vivienne Westwood“.

7. Sie wurde von der Queen geadelt

Der ganze Name von Vivienne Westwood lautet eigentlich: Dame Vivienne Isabel Westwood. Denn 2006 wurde sie von Queen Elizabeth II. geadelt. Und auch sonst ist die Ikone in der Royal-Family gut vertreten. Denn Prinzessin Eugenie heiratete 2011 in einem Westwood-Kleid und auch die frühere Premierministerin Theresa May trug einen Hosenanzug der Designerin.

8. Sie ist eine bekennende Klimaaktivistin

Vivienne setzt sich lautstark für den Klimaschutz ein, nimmt an Protestzügen teil und hält selbst Reden, die sie wöchentlich auf ihrem YouTube-Kanal veröffentlicht. Zudem hat sie mit Climate Revolution eine eigene Website, auf der sie persönliche Erlebnisse und politische Geschehnisse niederschreibt.

9. Sie hat einen eigenen Dokumentarfilm

2018 wurde die Dokumentation über die Designerin, „Westwood: Punk, Icon, Activist“ veröffentlicht. Von dieser distanzierte sie sich aber mittlerweile, da die Regisseurin Lorna Tucker, die sie über drei Jahre lang begleitet hatte, Westwoods Meinung nach zu viel Archivmaterial und zu wenig politisches Engagement gezeigt haben soll.

10. Sie ist politisch engagiert

Dass Westwood auch eine politische Ader hat, beweisen nicht nur ihre Reden über den Klimaschutz, sondern auch ihr Einsatz im Fall von Wikileaks-Gründer Julian Assange. Letztes Jahr saß sie in einem knallgelben Outfit, eingesperrt in einen überdimensionalen Vogelkäfig, vor einem Londoner Gerichtsgebäude und protestierte für die Freilassung von Assange. Ihre politischen Ansichten spiegeln sich übrigens auch häufig in ihren Kollektionen wider.