Bei erneuten Protesten in Hongkong hat ein Polizist einem Demonstranten in die Brust geschossen. Der Vorfall war in einer Live-Übertagung auf Facebook zu sehen. Im Video kann man erkennen, wie der Beamte seine Waffe zieht und versucht an einer zuvor von Demonstranten blockierten Kreuzung einen vermummten Mann festzunehmen.

Erst letzte Woche starb ein Student im Zuge der Demonstrationen in der chinesischen Stadt. Er stürzte von einem Parkhaus.

Hongkong: Polizist schießt 21-Jährigen in die Brust

Bei den Anti-Regierungsprotesten in Hongkong ist ein Student am Montag in die Brust geschossen worden. In einem auf Facebook geteilten Video ist zu sehen, wie ein Polizist zunächst aus nächster Nähe seine Waffe auf einen Demonstranten richtet. Es kommt anschließend zu einem Handgemenge. Als dann von der Seite ein weiterer Demonstrant auf den Beamten zukommt, schießt er auf diesen und feuert zwei weitere Schüsse in eine andere Richtung ab.

Die chinesische Polizei bestätigte den Vorfall und gab an, dass Beamte auch an zwei weiteren Orten in der Stadt am Montag ihre Dienstwaffe gezogen hätten. Verantwortlich dafür seien die angeblich illegalen Taten der „Randalierer“ gewesen.

Demonstrant in stabilem Zustand

Laut Angaben der Krankenhausbehörde befand sich der angeschossene Demonstrant noch am Montagmorgen in kritischem Zustand. Nun ist er stabil. Die Einschusswunde befindet sich im Oberkörper. Außerdem kam es zeitgleich zu einem anderen, gewalttätigen Vorfall. Demonstranten hatten einen Mann angezündet. Laut einem Bericht der „South China Morning Post“ kam es zu einem Streit zwischen Demonstrierenden und dem Mann. Während der Auseinandersetzung wurde der Mann mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen und angezündet. Er soll Verbrennungen zweiten Grades auf einem Drittel der Hautoberfläche erlitten haben. Auch diese Tat wurde gefilmt und online verbreitet. Über den oder die Täter ist vorerst nichts bekannt.

Proteste seit Juni

Im Juni kam es in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong zu Demonstrationen. Auslöser war eigentlich ein Auslieferungsgesetz, das die Hongkonger Regierung beschließen wollte. Mittlerweile hat man sich aber zu einer großen Anti-Regierungsbewegung zusammengeschlossen. Ein Ende der Proteste ist bislang nicht in Sicht.