Die aktuelle vierte Folge von „House of the Dragon“ sorgt derzeit für viel Aufregung. Schuld daran sind einmal mehr Sexszenen. Jetzt äußert sich auch eine der Schauspielerinnen der Show – Emily Carey – zu dem Dreh und gesteht: Sie hatte „Angst“ vor den intimen Szenen in der Show.

Nur eine Sache habe sie vor dem Dreh beruhigt.

„House of the Dragon“: Sexszenen sorgen für Aufregung

In der aktuellen Folge „House of the Dragon“ geht es vorrangig um zwei Dinge: Politik und Sex – und den Einfluss der beiden aufeinander. Im Zentrum der Debatte stehen dabei die zwei weiblichen Hauptfiguren Rhaenyra und Alicent. Denn während die eine – Rhaenyra – vor der Pflicht der Heirat steht, hat Alicent diese schon hinter sich. Denn schon in Folge zwei heiratete sie Rhaenyras Vater, König Viserys. Seitdem verbringt sie ihr Leben damit, ein Kind nach dem anderen zu gebären.

Ein Leben, das in der Serie mehr und mehr als traurig und eintönig gezeigt wird. Wie schwer der Alltag als junge Frau und Mutter für Alicent letztendlich ist, zeigt sich in Folge vier, als man dem jungen Mädchen ansieht, wie unwohl sie sich beim Sex mit ihrem Ehemann fühlt. Es ist eine Szene, die verdeutlicht, dass Alicent in ihrer Ehe, die von ihrem eigenen Vater geplant wurde, gefangen ist. Eine Szene, die bei Zuscherauer:innen aber nicht nur deshalb für Unbehagen sorgt. Denn vor allem der große Altersunterschied zwischen Alicent und Viserys ist seit Folge eins ein wichtiges Thema.

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Alicent-Schauspielerin spricht über die Angst vor Sexszenen

Wie sich jetzt herausstellt, war dieser Altersunterschied aber nicht nur für das Publikum unangenehm, sondern auch für die Alicent-Schauspielerin Emily Carey hinter den Kulissen. Denn in einem neuen Interview mit Newsweek gesteht die Schauspielerin jetzt: „es machte mir Angst“.

Die heute 19-Jährige kannte „Game of Thrones“ nämlich nicht, bevor sie die Rolle bekam. Als sie sich dann mit dem Material auseinandersetzte, war sie unter anderem von der „Gewalt an Frauen“ geschockt, erzählt sie. „Es gibt viel gewalttätigen Sex und das machte mich nervös. Ich dachte: ‚Oh Gott, was werde ich in dieser Serie tun müssen?'“

Die Schauspielerin, die gerade einmal 17 Jahre alt war, als sie die Rolle bekam, hatte vor allem vor den intimen Szenen Angst. Denn diese hatten es in sich. „Die erste Szene, die ich aus der Serie las, war meine Sexszene und meine Intimitätsszenen, einschließlich der Szene, in der ich den König bade“. Auch die Tatsache, dass sie Viserys-Schauspieler Paddy Considine damals noch nicht kannte, erhöhte den Stress. „Alles, was ich sah, war ein 47-jähriger Mann und ich, ich war ein bisschen besorgt“, erinnert sie sich.

Doch es gab einen Lichtblick, der die Schauspielerin beruhigte: Am Set wurde eine Intimitätskoordinatorin eingesetzt. „Alles, was sich intim anfühlte, wurde als Intimitätsszene betrachtet, was ich großartig fand“, erinnert sich die Schauspielerin. Für sie eine große Erleichterung, denn alles wurde intensiv durchbesprochen.

Inimitätskoordinatorin bei „House of the Dragon“ sorgte für bessere Stimmung

„Und dieses Ventil des Intimitätskoordinators zu haben, alles besprechen zu können und nicht gemieden zu werden oder sich unbehaglich zu fühlen oder das Gefühl zu haben: ‚Oh, das ist nicht dein Job. Ich möchte nicht, dass du dich unwohl fühlst, aber kann ich dich fragen…‘ Das war nie der Fall, es war einfach dieser offene Dialog“, erklärt sie. „Im Proberaum war sie eine große Hilfe und auch am Set war sie eine große Hilfe. Ja, es war viel einfacher, als ich dachte.“

Direkt am Set habe es außerdem einen großen Anteil an Frauen gegeben und die Zusammenarbeit sei immer mit vielen offenen Gesprächen verbunden gewesen, betont sie. „Es war eine erstaunliche Sache, und es war ermutigend, als junges Mädchen am Set zu sein und mit all diesen sehr etablierten Männern gleichgestellt zu werden. Es war großartig, und ich denke, sie haben das auf die beste Weise gemacht, die sie hätten machen können.“ Dadurch – und durch die Zusammenarbeit mit Paddy Considine, die Emily als sehr positiv beschreibt – fiel der Schauspielerin der Dreh letztlich deutlich leichter.

Emilys Aussagen sind vor allem spannend, wenn man das Thema Intimitätskoordinator verfolgt. Denn ausgerechnet Sean Bean, der in der Originalserie Ned Stark spielte, äußerte sich erst kürzlich gegen den Einsatz von Intimitätskoordinator:innen. Seine Begründung: Sie würden „die Spontanität verderben“, erklärte er dem Times Magazine. „Jemand, der sagt: ‚Tu dies, leg deine Hände dorthin, während du sein Ding berührst…‘ Ich denke, die natürliche Art und Weise, wie sich Liebende verhalten, würde durch jemanden, der es zu einer technischen Übung macht“, ruiniert werden, war er sich sicher. Eine Annahme, die Emily mit ihren Aussagen jetzt scheinbar komplett wiederlegt.