Auf Facebook sorgt gerade ein Video von Ikea für Kontroversen. Mit einem Schockvideo greift das Möbelhaus das Thema „häusliche Gewalt“ auf. Doch nicht alle Kunden sind von der guten Absicht der Schweden überzeugt.

Ikea zeigt „unsichtbare“ häusliche Gewalt

Mit einem Horrorvideo will das schwedische Möbelhaus Ikea in Tschechien auf das Problem der häuslichen Gewalt aufmerksam machen. In dem Clip ist eine verängstigte Frau zu sehen, die in ihrer Wohnung sitzt, während wie durch Geisterhand Gläser zerspringen und Türen zuknallen. Erst am Ende wird ein wütender Mann als Verursacher eingeblendet. Daraufhin heißt es, häusliche Gewalt bleibe oft verborgen. Ikea glaube, dass das Zuhause ein sicherer Ort sein solle.

Auf Facebook wird über das Video kontrovers diskutiert. „Das ist so bewegend, dass ich eine Gänsehaut bekommen habe“, schrieb eine Nutzerin. Häusliche Gewalt werde in der tschechischen Gesellschaft zu wenig wahrgenommen. „Ikea hat ein hartes Geschäftsgebaren – und nur ein Dummkopf lässt sich von solchen herzerweichenden Videos ködern“, schrieb unterdessen ein Kritiker.

Zu wenig Beachtung

Hintergrund des Videos ist wohl die aktuelle Situation von Frauen in Tschechien. Eine aktuelle Umfrage ergab, dass 73 Prozent der tschechischen Frauen häusliche Gewalt für ein schwerwiegendes Problem halten, dem zu wenig Beachtung geschenkt werde. Bei den Männern waren es nur 50 Prozent. An der Befragung im Auftrag der Vodafone-Stiftung nahmen mehr als tausend Personen im Alter ab 18 Jahren teil.