Laut einer neuen Studie gibt es im Atlantik Millionen Tonnen Mikroplastik. So würden alleine in den oberen Wasserschichten der ersten 200 Meter zwölf bis 21 Millionen Tonnen schwimmen.

Die Messungen von Forschern des National Oceanography Centre (NOC) in Großbritannien wurden in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlicht.

Messung von Mikroplastik im Atlantik

Die Wissenschaftler berechneten die Häufigkeit von drei verschiedenen Plastiksorten, die gemeinsam mehr als die Hälfte des weltweiten Kunststoffabfalls ausmachten. Sie nahmen dafür Proben an insgesamt zwölf Orten aus drei unterschiedlichen Tiefen innerhalb der ersten 200 Meter unterhalb der Wasseroberfläche. Dort fanden die Forscher bis zu 7.000 Mikroplastikpartikel mit einer Größe von etwa 0,0032 Zentimeter pro Kubikmeter Meerwasser.

Mit diesen Erkenntnissen wollen NOC-Wissenschaftler eine bessere Bewertung der ökologischen Schäden durch Mikroplastik legen. Denn bisher fehlten solide Schätzungen zur Menge der Kunststoffe in vor allem abgelegenen Orten wie eben mitten auf dem Ozean. Der gesundheitliche Einfluss des allgegenwärtigen Mikroplastik auf Lebewesen beschäftigt die Forschung schon länger. Bisher habe es wegen fehlender Mikroplastikmessungen keine Möglichkeit für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gegeben, die angenommene Menge von in den Ozean gelangtem Kunststoff mit der im Wasser abzugleichen, sagte Studienleiterin Katsiaryna Pabortsava. „Unsere Forschung ist die erste, die das über den gesamten Atlantik von Großbritannien bis zu den Falklandinseln durchgeführt hat.“

Plastik-Partikel in der Natur

Mikroplastik sind kleine Kunststoff-Teilchen, die sich beispielsweise beim Waschen aus Kleidung lösen. Auch in Kosmetik befindet sich Mikroplastik. Unser Plastikmüll zerfällt zudem in der Natur in kleinere Bestandteile, die sich ausbreiten. Die Partikel umgeben uns mittlerweile überall – in der Luft, im Boden, im Wasser und sogar in der Atmosphäre. Der gesundheitliche Einfluss des allgegenwärtigen Mikroplastiks auf Lebewesen beschäftigt die Forschung. Solche winzigen Partikel wurden unter anderem bereits in Schnee, Lebensmitteln und Trinkwasser nachgewiesen.