Nicht nur Ärzte und Pflegepersonal mutieren zu tragischen Helden während der Coronavirus-Krise in Italien. Auch immer mehr Priester werden Opfer der Lungenkrankheit. So auch Pater Giuseppe Berardelli, dessen Geschichte nun rund um die Welt geht.

Italien verzeichnete bis gestern (Dientag) insgesamt 6.077 Corona-Tote. Darunter auch Ärzte und Pflegepersonal, die in ihrem Einsatz um Leben zu retten, selbst ihr Leben verloren haben. Das sind aber nicht die einzigen Berufsgruppen, die dem Coronavirus verstärkt zum Opfer fallen.

So werden laufend neue Fälle von verstorbenen Priestern gemeldet, die sich bei letzten Ölungen, Begräbnis-Feierlichkeiten und Seelsorgen angesteckt hatten. Da sehr viele Geistliche aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters zur Hochrisikogruppe zählen, ist die Sterblichkeitsrate entsprechend hoch.

Coronavirus: 50 Tote Geistliche in Italien

Mittlerweile sind in Italien schon mehr als 50 Geistliche an einer Coronavirus-Infektion verstorben. Viele von ihnen gingen bis zuletzt ihrem Dienst nach – besonders herzzerreißend ist das Schicksal von Pater Giuseppe Berardelli, der seine Nächstenliebe mit dem tragischen Tod bezahlte.

Berardelli, 72 Jahre alt, katholischer Priester, lebte in Bergamo, der Region Italiens, die am schwersten von der Coronavirus-Epidemie betroffen ist. Auch der 72-Jährige hatte sich mit dem Virus infiziert, er wurde ins Krankenhaus eingeliefert.

Dort verstarb er nun, weil er, so berichten italienische und britische Medien einhellig, darauf verzichtete, künstlich beatmet zu werden. Statt seiner sollte doch lieber ein deutlich jüngerer Mann an die Maschinen angeschlossen werden, so der Geistliche. Die behandelnden Mediziner folgten seinem Wunsch, wie unter anderem die britische BBC meldet. Nur wenig später starb Berardelli im Krankenhaus von Lovere in Bergamo.