Die bekannte „Harry Potter„-Autorin J.K. Rowling sorgt derzeit für eine hitzige Diskussion rund um die Gender-Debatte. Die Britin äußerte ihre Meinung dazu mit bissigen Tweets. Internet-User werfen ihr jetzt Transphobie vor.

Ins Rollen brachte die Diskussion Rowlings Meinung über die Formulierung „Menschen, die menstruieren„.

Heftige Kritik für J.K. Rowling

Die berühmte „Harry Potter“-Autorin hat bereits einige Male den Zorn der LGBTIQ-Community auf sich gezogen. Jetzt hat sie erneut ausgeholt und sorgt mit ihrer Meinung in der Gender-Debatte für Empörung. Begonnen hat alles mit einem Tweet von Rowling, in dem sie sich über die Formulierung „Menschen, die menstruieren“ beschwerte. Sie twitterte: „Ich bin sicher, es gab früher ein Wort für diese Leute. Hilft mir jemand? Wumben? Wimpund? Woomud?“. Damit spielte sie offenbar auf das Wort „Women“, also Frauen an. Zahlreiche User und Transgender-Aktivisten fühlten sich dadurch angegriffen und lösten eine rege Diskussion aus.

Kurz darauf meldete sich die 54-jährige mit einem Statement zu Wort. Sie respektiere das Recht, dass jede Transperson auf die Art und Weise lebt, die für sich für sie authentisch und angenehm anfühlt. „Mein Leben wurde davon geprägt, dass ich eine Frau bin. Es ist nicht hasserfüllt, das zu sagen„, legte sie noch nach. Ob diese Rechtfertigung ein guter Grund für ihre Kritiker ist, das Thema ruhen zu lassen, ist aber fraglich. Denn Rowling stößt mit ihrer Meinung auf großes Unverständnis.

In einer ganzen Reihe an Tweets versuchte die selbst erklärte Feministin für Entspannung inmitten der losgetretenen Diskussion zu sogen. „Wenn das Geschlecht nicht real ist, gibt es keine gleichgeschlechtliche Anziehungskraft“, äußerte sie sich weiter. „Wenn das Geschlecht nicht real ist, wird die gelebte Realität von Frauen weltweit gelöscht. Ich kenne und liebe Transmenschen, aber durch das Löschen des Geschlechterkonzepts wird vielen die Fähigkeit genommen, ihr Leben sinnvoll zu diskutieren. Es ist kein Hass, die Wahrheit zu sagen!

Boykott gegen „Harry Potter“-Autorin

Mittlerweile geht die Debatte sogar so weit, dass zahlreiche Aktivisten Fans der Autorin dazu aufrufen, ihre Bücher zu verkaufen. Das Geld soll dann an Transgender-Organisationen gespendet werden. Denn das ist nicht das erste Mal, dass Rowling aufgrund von Aussagen in sozialen Medien äußerst umstritten ist.

Bereits 2018 sorgte sie für Aufregung, nachdem sie einen Tweet geliked hat, der Transgender-Frauen als „Männer in Kleidern“ bezeichnete. Ein Jahr später solidarisierte sich die Autorin mit einer Frau, deren Arbeitsvertrag nicht verlängert wurde, nachdem sie im Netz angeblich transphobe Äußerungen getätigt hat. Jetzt wird Rowling von der Online-Community oftmals als sogenannte „TERF“ bezeichnet: Trans-Exclusionary Radical Feminism“ – übersetzt sind damit Feministinnen gemeint, die Transmenschen diskriminieren. Dieser Begriff wird bereits seit Jahren im englischen Sprachraum benutzt.