Laut der europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) soll der Johnson&Johnson-Impfstoff noch in dieser Woche die Zulassung für Europa bekommen. Aber was unterscheidet ihn von den bisherigen zugelassenen Impfstoffen?

Österreich hat sich übrigens bereits 2,5 Millionen Dosen dieses Impfstoffes gesichert.

Johnson&Johnson-Impfstoff soll bald zugelassen werden

Der Johnson&Johnson-Impfstoff soll am Donnerstag (11. März) in der EU zugelassen werden. Derzeit überprüft die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) den Impfstoff mithilfe des Rolling-Submission-Verfahrens. Das bedeutet, dass die Daten zu Verträglichkeit, Wirksamkeit sowie zur Sicherheit bereit vom Hersteller Janssen, der Teil des Johnson&Johnson Konzern ist, an die EMA übermittelt wurden und jetzt überprüft werden. Dieses Verfahren wurde auch schon bei den Überprüfungen der Impfstoffe von BionTech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca angewendet.

Österreich hat im Laufe des EU-Beschaffungsprogramms bereits 2,5 Millionen Impfdosen von Johnson&Johnson bestellt. Diese sollen dann bis Ende 2021 komplett eintreffen. Eigentlich sollte ein erster Teil davon bereits im zweiten Quartal dieses Jahres eintreffen, doch auch dieser Hersteller kämpft schon jetzt mit Lieferengpässen.

Vergleich mit anderen Impfstoffen

Es ist bereits der vierte Impfstoff, der in der EU zugelassen wird. Bisher wird mit BionTech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca geimpft. Doch was unterscheidet den Johnson&Johnson-Impfstoff von den bereits zugelassenen?

  • Wie auch schon beim AstraZeneca-Impfstoff handelt es sich beim Johnson&Johnson um einen Vektorimpfstoff. Moderna und BionTech/Pfizer sind hingegen mRNA-Impfstoffe. Bei Johnson&Johnson wird ein sogenannter Vektor geimpft. Indem er Anweisungen an die Zellen übermittelt, wird ein bestimmtes Protein des Coronavirus produziert. So ist das Immunsystem vorbereitet für das „echte“ Virus. Dieses Verfahren kennt man auch schon von der herkömmlichen Grippe-Impfung.

  • Eine große Besonderheit dieses Impfstoffes ist, dass nur eine Dosis verabreicht werden muss. Das hat Vorteile, aber auch Nachteile. Der größte Vorteil ist wohl die Logistik bei nur einer einzelnen Dosis. Aber auch die Lagerung ist hier um einiges leichter. Laut Experten gibt es allerdings einen großen Nachteil. Denn bei der Vergabe von zwei Dosen gibt man dem Körper das Signal, dass es ein größeres und länger andauerndes Problem gibt und er „bereitet“ sich besser darauf vor. Das ist bei einer Dosis offenbar nicht der Fall.

  • Laut dem Hersteller Janssen hat der Johnson&Johnson-Impfstoff eine Wirksamkeit von 67 Prozent bei schweren Verläufen und 85 Prozent bei lebensbedrohlichen Krankheitsverläufen. Damit hat er eine ähnlich hohe Wirksamkeit wie der Impfstoff von AstraZeneca (60 Prozent bzw. 70 Prozent). Die mRNA-Impfstoffe von BionTech/Pfizer und Moderna liegt bei 95 Prozent beziehungsweise 94,5 Prozent.