Bereits in den vergangenen Jahren kritisierte Schauspielerin Leah Remini offen Scientology und deren Praktiken. Jetzt geht die 53-Jährige einen Schritt weiter – und reicht Klage ein.

Die Vorwürfe beinhalten Belästigung und Überwachung.

Leah Remini wirft Scientology Belästigung vor

„17 Jahre lang haben Scientology und David Miscavige mich psychologischer Folter, Diffamierung, Überwachung, Belästigung und Einschüchterung ausgesetzt, was sich erheblich auf mein Leben und meine Karriere ausgewirkt hat“, verkündet Schauspielerin Leah Remini jetzt in einem Statement. David Miscavige, das ist das Oberhaupt der Scientology-Kirche. Ein Mann, der laut Remini große Auswirkungen auf ihr Leben hatte – und zwar im negativsten Sinne.

Denn Remini trat 1979 als Kind Scientology bei – und lebte Jahrzehnte lang als Mitglied. Schon während ihrer Zeit als Mitglied erlebt sie einiges an Fehlverhalten; spricht rückblickend etwa von vertuschten Belästigungen innerhalb der Gemeinde. An die Öffentlichkeit geht sie damit jedoch erst nach ihrem Austritt 2013. So war sie 2016 Mitgestalterin und ausführende Produzentin der Doku-Serie „Leah Remini: Scientology and the Aftermath“, in der sie die Machenschaften der Organisation aufdecken wollte. Es sind derartige Aktionen, die, wie sie in ihrer Klage berichtet, Konsequenzen für ihre Karriere hatten.

„Nur eines von Tausenden von Opfern“

Konsequenzen, gegen die sie jetzt klagt. Remini spricht von „mafiösen Operationen und Angriffen“, und behauptet, dass eben diese Aktionen gezielt geplant wurden, um vor allem ihre Karriere „erheblich“ zu beeinträchtigen. Aktionen, die zu einer „psychologischen Folter“ führten, behauptet sie. Nachdem Remini Scientology den Rücken kehrte, habe die Organisation „koordinierte und böswillige Angriffen“ inszeniert Dazu sollen auch Anschuldigungen gehört haben, dass die 53-Jährige ihre Mutter und Tochter misshandelt habe.

In ihrer Klage fordert Remini jetzt Schadenersatz und Strafschadenersatz. Sie will aber offensichtlich auch ein eindeutiges Zeichen setzen. Denn zu ihrem Pressestatement auf Instagram schreibt sie: „Obwohl mein Einsatz für die Opfer von Scientology mein Leben und meine Karriere erheblich beeinflusst hat, hat Scientology ihr endgültiges Ziel, mich zum Schweigen zu bringen, nicht erreicht.“ Ihre Klage richte sich zwar an die persönlichen Schäden, die sie durch Scientology erlitten habe, Remini will jedoch mit ihrer Klage zeigen, dass sie „nur eines von Tausenden von Opfern der Scientology in den letzten sieben Jahrzehnten“ ist. Auf Instagram betont sie deshalb: „Menschen, die über ihre Erfahrungen mit Scientology berichten, und diejenigen, die ihre Geschichten erzählen und sich für sie einsetzen, sollten dies frei tun können, ohne Vergeltungsmaßnahmen einer Sekte zu befürchten, die steuerbefreit ist und über ein Vermögen in Milliardenhöhe verfügt.“