Die Modewelt ist wieder in Aufruhr. Der Auslöser dieses mal: Die kleinste Designer-Handtasche der Welt. Die Bag ist so winzig, dass sie eher an ein Staubkorn erinnert, als an ein Fashion-Piece. Verantwortlich für die Micro-Bag ist das New Yorker Künstlerkollektiv Mschf, das Anfang des Jahres bereits mit den „Big Red Boots“ für Aufsehen gesorgt hat.

Wir verraten euch, was es mit dem ungewöhnlichen Accessoires auf sich hat.

Ist das Fashion, oder kann das weg?

Das mit den Modetrends ist ja immer so eine Sache. Viele Hypes sehen zwar mega cool aus, sind aber alles andere als praktisch. Hands up: wer führt immer wieder seine stylische Mini-Bag aus, ärgert sich aber insgeheim weil eigentlich gar nichts in der Handtasche Platz hat? Tja, wer sich hier angesprochen fühlt, muss nun wirklich ganz stark sein. Denn ein Künstlerkollektiv treibt den Mini-Taschen-Style jetzt auf die (Finger-)Spitze.

Auf ihrem Instagram-Account präsentiert das New Yorker Künstlerkollektiv Mschf nun eine winzige Tasche, die kaum größer als ein Fussel ist. Ja, ihr hab richtig gelesen! Selbst auf dem offiziellen Pressefoto ist es schwer zu erkennen, um welches winzige Plastikteil es sich auf der Fingerspitze handelt. Wir helfen euch: Das grüne Fragment stellt eine Nachbildung von Louis Vuittons „On The Go“-Tasche dar. Die Tasche misst 657 x 222 x 700 Mikrometer und ist laut Mschf‚ „kleiner als ein Salzkorn und schmal genug, um durch ein Nadelöhr zu passen“. Hergestellt wurde die Microbag übrigens mit einer Art 3-D-Druck. Fun Fact: Die Taschen sind so winzig, dass das Team sogar einige von den Modellen davon verloren habe. Aber was soll das Ganze?

Das Ende der „Taschenminiaturisierung“

Die Künstler deuten auf Instagram die Intention hinter dem Projekt an. „Es gibt große Handtaschen, normale Handtaschen und kleine Handtaschen, aber das ist das letzte Wort in Sachen Taschenminiaturisierung. Da ein einst funktionaler Gegenstand wie die Handtasche immer kleiner wird, wird sein Objektstatus immer abstrahierter, bis er nur noch ein Markenzeichen ist.„, erklärt das Künstlerkollektiv. Das Micro-Kunstwerk kann also als Kritik an der Fashion-Industrie gewertet werden. Wer besonders lustig ist und das nötige Kleingeld hat, kann sich die Microbag sogar ergattern.

Micro-Handtasche entstand ohne Erlaubnis von Louis Vuitton

Die Mini-Bag wird am 19. Juni an einer Kunstauktion von Musiker Pharrell versteigert. Pharrell ist nicht nur Sänger, sondern auch der neue Kreativchef von Louis Vuitton. Ein glücklicher Zufall? Denn wie MSCHF laut New York Times verrät, hätten sie gar keine Erlaubnis für die Nachbildung der Louis-Vuitton-Tasche eingeholt.

Bereits in der Vergangenheit sorgte das Künstlerkollektiv Mschf immer mal wieder für Schlagzeilen. So hat die US-Gruppe die Welt bereits mit einigen skurrilen Entwürfe „bereichert“ – wie zum Beispiel die Nike „Satan-Schuhe“, die gemeinsam mit dem Rapper Lil Nas X entstanden sind und angeblich einige Tropfen Menschen Blut enthielten. Da auch die teuflischen Schuhe damals ohne dem Wissen von Nike entstanden sind, ging der Sportartikelhersteller juristisch gegen die Satan Shoes vor. Und könnt ihr euch noch an die sogenannten „Big Red Boots“ erinnern? Anfang des Jahres waren plötzlich auf Social Media nur noch klobige, überdimensional große rote Stiefel zu sehen. Auch diese Bewegung ist aus den kreativen Köpfen des Mschf-Kollektivs entstanden.

Netz amüsiert sich

Das Netz reagiert jedenfalls humorvoll auf das neueste Werk der New Yorker Artists. „Endlich mal eine Tasche, in der mein ganzes Geld Platz hat“, schreibt ein Witzbold auf Instagram. „Was ist das? Eine Handtasche für Ameisen?“ oder „Ob Airlines das als Handgepäck durchgehen lassen? Ich bin mir da nicht sicher!“ lauten zwei weitere Kommentare unter dem Insta-Post des Kollektivs. Auf Twitter kommentiert ein User scherzhaft: „Ich brauche die Tasche in allen Farben“. Ob die Tasche tatsächlich in Zukunft in mehrere Farben erhältlich sein wird, ist allerdings fraglich.