Als Teil der Strategie zur Pandemiebekämpfung befinden sich in Großbritannien aktuell Hunderttausende Menschen in Quarantäne. Viele können daher ihren Job nicht mehr ausüben und das hat Folgen: Leere Supermarktregale und überfüllte Mülltonnen!

Die Engpässe und die dadurch entstandenen Probleme wurden von der britischen Presse „Pingdemic“ getauft.

„Pingdemic“ macht Briten zu schaffen

Die hohe Zahl an Menschen in coronabedingter Selbstisolation bereitet in Großbritannien immer mehr Probleme. Seit einigen Tagen kursieren in den sozialen Netzwerken unzählige Fotos von leeren Regalen im Lebensmittelhandel. Mehrere Supermarktketten entschuldigten sich für die teilweise nicht aufgefüllten Regale. Der Chef der Kette Iceland, Richard Walker, warnt jetzt aber auch vor Hamsterkäufen. Es gebe genug Waren, verspricht er. Woran es aber fehle, seien Mitarbeiter. Das bereitet auch in vielen anderen Bereichen Schwierigkeiten. In manchen Orten fiel laut britischen Medien sogar die Leerung der Mülltonnen aus.

Betroffene werden über Corona-App „angepingt“

Das Problem wird in britischen Medien als „Pingdemic“ bezeichnet, weil viele Betroffene über die britische Corona-App von den Behörden informiert„angepingt“ – werden. Sie hat eine Debatte darüber ausgelöst, ob vollständig Geimpfte der Pflichtquarantäne entgehen können und sich stattdessen täglich testen dürfen.

Die Regierung arbeitet an einer Lösung

Großbritannien will tägliche Corona-Tests für Mitarbeiter im Lebensmittelsektor einführen, um die Branche am Laufen zu halten. Mit einem negativen Testergebnis könnten Angestellte weiterarbeiten, auch wenn sie vorher von einer App-Warnung aufgefordert wurden, sich in Quarantäne zu begeben, teilt die Regierung mit. Ab Mitte August soll diese Regelung dann gelten.

„Tag der Freiheit“ lässt Zahlen steigen

Die hochansteckende Delta-Variante lässt die Zahlen trotz hoher Impfquote weiter ansteigen. Besonders nach der Aufhebung der Beschränkungen in England am 19. Juli – von Premierminister Boris Johnson als „Tag der Freiheit“ bezeichnet – wurde ein rascher Anstieg der Infektionszahlen festgestellt. In der Woche vom 15. bis zum 21. Juli haben sich nämlich rund 334.000 Menschen infiziert, ein Plus von knapp 36 Prozent zur Vorwoche.