Wie funktioniert Daten während einer Pandemie? Dieser Frage hat sich eine neue Studie gewidmet und herausgefunden, wie stark sich das Datingverhalten der Österreicherinnen und Österreicher durch die Corona-Pandemie verändert hat.

Die Studie zeigt auch, dass einige Dating-Trends noch immer tabuisiert werden.

Vermehrtes Online-Dating durch Corona

Dass die Corona-Pandemie einige Lebensbereiche deutlich erschwert hat, ist für die meisten nach knapp zwei Jahren vermutlich schmerzlich offensichtlich. Auch Dating erhielt durch Lockdowns, Kontaktbeschränkungen und die allgemeine Angst vor einer Ansteckung einen groben Einschnitt, von dem vor allem Online-Datingplattformen profitieren konnten.

Denn wie eine neue Studie von Parship zeigt, hat sich das Kennenlernen in den vergangenen zwei Jahren stark in die digitale Welt verschoben. Die repräsentative Studie zeigt das sehr deutlich. Denn 43 Prozent jener Paare, die sich in den letzten zwei Jahren verliebt haben, haben einander online kennengelernt. Online bedeutet in diesem Fall jedoch nicht ausschließlich über Tinder, Bumble und andere Dating-Plattformen; gemeint ist es ganz allgemein; also auch in Sozialen Netzwerken oder woanders im Internet. Zum Vergleich: 2018 waren es noch 23 Prozent, die sich online verliebt haben.

Größere Erfolgschancen online?

90 Prozent aller Befragten sind übrigens der Meinung, dass es heutzutage ganz normal sei, jemanden im Internet kennenzulernen. „Der Trend ließ sich schon vor der Corona-Pandemie beobachten, er tritt allerdings jetzt verstärkter auf. Denn viele Möglichkeiten des Kennenlernens, wie Feste feiern oder Ausgehen, wurden seit nun schon fast zwei Jahren zunehmend schwieriger. Aus heutiger Sicht sind die Erfolgsaussichten, einen passenden Partner zu finden, online eindeutig am größten“, erklärt Caroline Erb, Psychologin bei Parship.

Dementsprechend überzeugt sind Online-Paare auch von dem Internet-Dating. So sind etwa 80 Prozent von ihnen der Meinung, dass man im Internet eher einen passenden Partner bzw. eine passende Partnerin kennenlernt. Der Grund: man habe vorab schon viele Informationen über den anderen.

Online-Dating immer noch tabuisiert

Offen darüber zu sprechen scheint aber noch immer nicht ganz so normal zu sein. Denn 22 Prozent der Befragten betonten, dass sie lieber nicht darüber sprechen, dass sie sich im Internet verliebt haben. „Obwohl Online-Dating schon lange nichts Exotisches mehr ist und sich fast jedes zweite Paar über das Internet kennen lernt, fällt es manchen schwer, offen darüber zu sprechen. Das ist durchaus in Ordnung und auch nachvollziehbar, denn die Art und Weise des Kennenlernens ist etwas Intimes und Privates“, erklärt Erb.

Aber auch trotz Lockdowns und Beschränkungen gab es Dating-Gelegenheiten auch außerhalb des Internets. So gaben 15 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher an, ihre Liebe am Arbeitsplatz gefunden zu haben.

Etwa acht Prozent der Befragten gaben außerdem an, sich beim Weggehen kennengelernt zu haben. Zum Vergleich: vor der Corona-Pandemie waren es noch doppelt so viele. Ganz aus der Mode gekommen scheint übrigens das Verkuppeln. Denn war vor 20 Jahren noch jedes vierte Paar das Ergebnis einer Kuppelei, sind es heute nur mehr 16 Prozent.