Memes sind für viele ein ständiger Begleiter im Alltag. Das änderte auch die Covid-Pandemie nicht. Ganz im Gegenteil: Die Zeit daheim verbrachten viele mit dem Scrollen durch Meme-Seiten. Eine neue Studie zeigt jetzt, dass das auch einen Effekt auf die Psyche hatte.

Denn Memes können anscheinend auch unsere Pandemie-Angst beeinflussen.

Pandemie-Memes haben Einfluss auf Psyche

748 Menschen waren Teil der Studie. Im Fokus war die Frage, welche Auswirkungen das Betrachten von Memes auf sie hat. Konkret ging es um Emotionen und Ängste in Bezug auf die Corona-Pandemie. Gezeigt wurden hunderte beliebte und viel geteilte Memes. Sie setzten sich teilweise konkret mit der Pandemie auseinander und thematisierten sie auch in den Bildunterschriften. Andere Memes wurden bewusst ohne Covid-Bezug betitelt.

Das Ergebnis der Studie: Memes hatten durchaus einen positiven Einfluss auf die Probanden. Denn wer die Bilder betrachtete, hatte ein höheres Level an Humor und positiven Emotionen. Das habe indirekt auch den Effekt der Stressreduktion in Bezug auf die Pandemie, heißt es in der Studie.

Besonders auffällig war dies unter anderem bei jenen Probanden, die zusätzlich zu den Bildern auch Covid-bezogene Bildunterschriften hatten. „Diese Forschung zeigt, dass Memes, insbesondere solche, die sich auf einen hochgradig stressigen Kontext beziehen, die Bemühungen zur Bewältigung des Stressfaktors unterstützen können„, schreibt das Forschungsteam rund um Jessica Gall Myrick in ihrer Studie.

Einsatz in Informationsvermittlung?

Aber nicht jedes Meme hat den gleichen Effekt, betonen die Studienmacher. „Tierbilder wurden als niedlicher bewertet als menschliche Bilder, und jüngere Lebewesen wurden ebenfalls als niedlicher bewertet als erwachsene“, heißt es. Zu niedlich durften die Bilder aber nicht sein, das hatte nämlich einen negativen Effekt auf die Bewältigungsmechanismen der Teilnehmer.

Die Studie betont auch, dass diese Ergebnisse nicht nur ein lustiger Fun Fact sind. Sie sollen auch einen wichtigen Beitrag zur Werbung und Informationsvermittlung haben können. „Dieses Ergebnis steht im Einklang mit der Idee, dass ansprechende Memes eine nützliche Perspektive, Trost und Bestätigung für die eigene Erfahrung bieten können, was alles psychologisch vorteilhaft sein kann“, heißt es in der Publikation. Das kann vor allem auch für Mitteilungen des Gesundheitssystems in Zukunft von Vorteil sein.

Denn das Forschungsteam suggeriert, „dass Inhalte in den sozialen Medien über belastende öffentliche Ereignisse zu einer stärkeren Auseinandersetzung anregen können, was die Vertreter des öffentlichen Gesundheitswesens dazu ermutigen könnte, den entsprechenden Gesundheitsstress mit populären Memes oder anderen humorvollen Inhalten anzusprechen.“ Also wer weiß, vielleicht gibt es in Zukunft ja Gesundheitsnachrichten in Meme-Form.