Zwischen 550 und 600 Kinder sollen Medienberichten zufolge durch einen einzigen Samenspender aus den Niederlanden zur Welt gekommen sein. Eine Zahl, die die Behörden besorgt. Ein Gericht veranlasst deshalb, dass der Mann keine Samenspenden mehr abgeben darf.

Ansonsten droht ihm eine Geldstrafe.

Gerichtsfall in Niederlanden sorgt für Aufsehen

Ein mittlerweile 41-jähriger Mann verbrachte die vergangenen Jahre offenbar damit, Samenspenden für Fruchtbarkeitskliniken abzugeben. Seit 2007 spendete er an unterschiedliche Fruchtbarkeitskliniken. Eigentlich nichts ungewöhnliches, doch in den Niederlanden gibt es strenge Richtlinien bei dem Thema.

So darf ein Spender etwa nicht mehr als 25 Kinder in 12 Familien zeugen. Der Grund: ansonsten könnte es zu sehr vielen Verwandtschaftsverhältnissen kommen, von denen die Kinder nichts wissen. Schließlich sind die Kinder, die durch den gespendeten Samen gezeugt werden, ja Halbgeschwister. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese durch Zufall zueinander finden, selbst ein Paar werden und sogar Kinder zeugen, steigt natürlich dann, wenn immer mehr Kinder durch die Samenspenden einer einzelnen Person gezeugt werden. Auch deshalb müssen Samenspender in den Niederlanden die Anzahl ihrer Spenden begrenzen.

Doch an eben diese Richtlinie hielt sich der Mann nicht und spendete laut Medienberichten unter falschen Vorgaben so lange, bis sich 2017 herausstellte, dass er alleine in den Niederlanden 100 Kinder gezeugt hatte. Daraufhin wurde ihm zwar verboten, weitere Samenspenden abzugeben, doch der Mann widersetzte sich diesem Verbot offenbar.

Zwischen 550 und 600 Kinder durch einen Samenspender

Denn wie sich jetzt herausstellt, spendete der Mann weiterhin an Fruchtbarkeitskliniken im Ausland und online. Dass er bereits über 100 Kinder gezeugt hatte, verriet er dabei jedoch nicht. So soll der Mann etwa auch an dänische Kliniken gespendet haben, die seine Spenden dann an weitere Länder verschickt habe.

Eine Stiftung zum Schutz der Rechte von Spenderkindern und eine Mutter eines der Kinder, die angeblich mit seinem Sperma gezeugt wurden, verklagten den Mann jetzt jedoch. Denn wie sich herausstellte, soll er seit 2007 zwischen 550 und 600 Kinder durch seine Samenspenden gezeugt haben. Und für die Kinder und Eltern könnte diese Zahl enorme Konsequenzen in ihrem Leben haben, wie das Bezirksgericht in Den Haag betont. „Alle diese Eltern sind nun mit der Tatsache konfrontiert, dass die Kinder in ihrer Familie Teil eines riesigen Verwandtschaftsnetzes sind, mit Hunderten von Halbgeschwistern, die sie sich nicht ausgesucht haben“, so das Gericht.

Dem 41-Jährigen wurde deshalb gerichtlich untersagt, weitere Samenspenden abzugeben. Sollte er sich daran nicht halten, droht ihm eine Geldstrafe von mehr als 100 000 Euro. Außerdem muss der Mann dem Gericht eine Liste mit all den Kliniken geben, denen er gespendet hat. Sein Sperma soll dort vernichtet werden.