Überall Kaninchen in Madrid. Was klingt daran jetzt verkehrt? Das haben wir uns auch gefragt. Doch eine Kaninchenplage in der spanischen Hauptstadt sorgt für mehr Chaos, als man meinen möchte.

Denn die Langohren breiten sich in Teilen der Stadt unkontrolliert aus und machen Vorgärten und Kinderspielplätze zu ihrem Lebensraum.

Kaninchenplage in Madrid: Bewohner „kämpfen“ mit Langohren

Schon seit mehreren Jahren nimmt die Kaninchenpopulation in der spanischen Stadt Madrid unkontrollierbare Ausmaße an. Vor allem der Südwesten der Stadt ist besonders von den flauschigen Langohren belagert. Die Tiere breiten sich in Vorgärten, Parks und Kinderspielplätzen aus und holen sich dort zurück, was ihnen früher womöglich mal gehörte. Was eigentlich süß klingt, ist für die Bewohner der Stadt mittlerweile ziemlich anstrengend. Denn die Kaninchen überlassen überall ihren Kot, fressen Pflanzen in Parks und Gärten und verursachen Schäden, indem sie sich durch Zäune graben und Löcher hinterlassen.

Die Kaninchenplage geht sogar so weit, dass etwa Spielplätze in manchen Kindergärten deshalb bereits seit Monaten geschlossen sind. Neben den Löchern und Schäden, die gefährlich für die Kinder sein könnten, könne auch der Kot der Tiere zu Gesundheitsproblemen führen.

Verwaltung nehme Überpopulation nicht ernst

Das große Problem: Es gibt kaum natürliche Feinde der Kaninchen, wodurch sich die Tiere weiter unkontrolliert vermehren. Mittlerweile werden bereits Eltern- und Nachbarschaftsvereine laut und üben Kritik an der zuständigen Stadtverwaltung. Diese nehme die Überpopulation nicht ernst und kümmere sich einfach nicht um eine Lösung des Problems. Die Vereine fordern etwa, zumindest kaninchensichere Zäune aufzustellen. Manche haben die Sache laut „The Guardian“ auch schon selbst in die Hand genommen und beispielsweise Frettchen in der Nachbarschaft losgeschickt, um die Kaninchen zu jagen.

Madrid ist mit diesem Problem in Europa übrigens nicht alleine. Auch in Paris oder Ingolstadt in Deutschland sorgten Kaninchenpopulationen bereits für Aufregung. Laut Juan Garcia Viciente vom spanischen Umweltschutzdachverband Ecologistas en Accion, gebe es allerdings keine richtige Lösung dafür. Man müsse die Räume einfach mit den Tieren teilen, denn „wir können nicht so tun, als würde uns alles gehören“, so der Umweltschützer.