Ein 74-jähriger Mann bekam während einer zweistündigen Operation Teile von einem Kuhherz transplantiert. Dabei war er die ganze Zeit über bei vollem Bewusstsein, denn eine Narkose hätte er womöglich nicht überlebt.

„Das hat sich angefühlt, wie bei ‚Star Wars'“, erzählt der Herzpatient.

Kuhherz bei vollem Bewusstsein transplantiert

John Smallwood ist ein ehemaliger Sanitäter aus dem englischen Städtchen Coventry und leidet schon seit langer Zeit an einer schweren Herzkrankheit. Immer wieder musste sich der heute 74-Jährige Operationen unterziehen. Doch sein Zustand hat sich immer weiter verschlechtert. Mittlerweile war der Mann bereits außer Atem, wenn er nur telefoniert hat. Um sein Leben zu retten, musste er ein weiteres Mal operiert werden. Wieder am offenen Herzen – diesmal aber bei vollem Bewusstsein.

Denn sein schwaches Organ hätte eine Narkose höchstwahrscheinlich nicht überlebt. Das war aber nicht das einzig Besondere an der Operation von John. Denn er bekam zwei Herzklappen von einem Kuhherz eingesetzt. Das Tier stammte übrigens aus einer ganz speziellen Züchtung.

„Es hat sich angefühlt, wie bei Star Wars“, erzählt der Herzpatient nach seinem überstandenen Eingriff gegenüber dem britischen Medium Mirror. „Ich bin sehr froh über diese Operation“, so John. Laut seinen Ärzten geht der 74-Jährigen in die Geschichte ein. Denn er ist der erste Mensch, dem während einer zwei Stunden langen OP im Wachzustand Herzklappen von einer Kuh transplantiert wurden.

Keine falsche Bewegung

Wie riskant der Eingriff war, verdeutlichen die Ärzte nochmal. Denn John musste ganze zwei Stunden komplett ruhig liegen. Eine falsche Bewegung und die OP hätte tödlich enden können. „Wir haben John die ganze Zeit über erklärt, was wir gerade tun. Sonst wäre er womöglich panisch geworden. Er war wirklich sehr mutig und hat bei allem mitgemacht.“

Der Patient ist dankbar für die Möglichkeit, die er erhalten hat. „Es ist ein großer Schritt nach vorn, fast wie die allererste Herztransplantation. Hoffentlich öffnet es die Tür für andere wie mich, die als zu riskant für eine Operation am offenen Herzen oder eine Vollnarkose gelten“. Mittlerweile führt John ein ganz neues Leben. „Ich kann nicht glauben, wie viel besser ich mich jetzt fühle. Es ist, als wäre ich neugeboren worden. Ich kann alles tun, was ich vorher nicht konnte.“

Der ehemalige Sanitäter muss sich nämlich um seine Frau kümmern, die ebenfalls nicht mehr bei bester Gesundheit ist. Zudem sorgt er sich um den Haushalt, macht Einkäufe und kann auch endlich wieder etwas für sein Wohlbefinden tun. Denn nun kann John wieder spazieren gehen, ohne dass er dabei leidet. „Ich habe mich seit Ende 30 nicht mehr so ​​gut gefühlt“, freut sich der 74-Jährige.