Ein Afterwork-Drink unter Kollegen hat in England ein anderes Ende genommen, als erwartet. Denn während einer feuchtfröhlichen Kneipentour, bei der auch das eine oder andere Trinkspiel gespielt wurde, hat sich ein junger Mann schwerste Kopfverletzungen zugezogen. Den Unfall hat der Brite nur knapp überlebt. Die Folge: Er lebt nun mit einer Kopfhälfte weniger.

Jetzt verklagt der Mann seinen Chef auf 200.000 Pfund; umgerechnet rund 240.000 Euro.

Brite verliert durch Sturz halben Kopf

Ein Feierabendbier hat sich für einen 28-jährigen Briten zu einem wahren Albtraum entwickelt. Denn der Abend nahm kein gutes Ende für den jungen Mann. Dabei begann alles ganz harmlos: Mike zog mitsamt seinen Kollegen und seinem Chef von einem Pub zum nächsten. Dabei kam dem Firmenmanager eine glorreiche Idee: Er wollte mit seinen Kollegen das Trinkspiel „Pub Golf“ spielen. Je weniger Schlucke die Beteiligten also für ein alkoholisches Getränk benötigten, desto höher die Punktezahl.

Eine Challenge, die der 28-Jährige wohl nicht ganz so gut vertragen hat. Denn ab etwa 22 Uhr setzte bei ihm ein Blackout ein. Wie er gegenüber The Guardian erzählt, konnte er sich an nichts mehr erinnern – bis er eine Woche später im Krankenhaus aufgewacht ist. Mit einem halben Kopf weniger. Denn während der Kneipentour ist der Brite offenbar so schwer gestürzt, dass er sich heftige Hirnverletzungen zugezogen hat. „Ärzte und die Polizei kamen zu dem Schluss, dass ich hingefallen bin und meine Hände nicht benutzt habe, um den Sturz abzufangen, sodass ich am Ende mit dem Kopf auf den Boden aufschlug“, so Mike gegenüber dem britischen Sender ITV.

Daraufhin musste der Brite operiert und in ein künstliches Koma versetzt werden. Doch das war noch nicht alles: Um sein Leben zu retten, entfernten ihm die Ärzte die Hälfte seines Schädels. Das war bereits vor drei Jahren. Jetzt entschied sich Mike zu einem schwerwiegenden Schritt.

Jetzt verklagt er seinen Arbeitgeber

Etwa ein halbes Jahr, nachdem der Mann Teile seines Kopfes verloren hat, ging er wieder zur Arbeit. Offenbar hat er sich seither einige Gedanken über den folgenschweren Unfall gemacht. Denn jetzt hat er sich dazu entschieden, seinen Arbeitgeber zu verklagen. Der Grund: Laut ihm sei der Firmenmanager schuld, dass er so betrunken war und schlussendlich gestürzt ist. In der Klage heißt es, Mike habe nur aufgrund des großen Drucks an dem Trinkspiel teilgenommen.

Laut dem Bericht habe der Chef die einzelnen Trink-Bewertungen der Pub-Tour sogar schriftlich festgehalten und am nächsten Tag im Büro verteilt. Das soll jetzt Konsequenzen haben. Denn der junge Mann fordert nun 200.000 Pfund (rund 240.000 Euro) aufgrund der Fahrlässigkeit sowie zusätzliche Zahlungen für Kosten, die nun aufgrund seiner Verletzung anfallen könnten. Besonders kurios: Laut Klageschrift soll der Brite sogar noch in dem Unternehmen angestellt sein.

So reagiert die Firma

Ob seine Forderung durchgeht, bleibt abzuwarten. Denn die Firma reagierte bereits auf die Klageschrift und veröffentlichte gegenüber The Guardian und Financial Times ein Statement. „Als verantwortungsvoller Arbeitgeber verpflichten wir uns, allen unseren Mitarbeitern ein sicheres, gesundes und integratives Arbeitsumfeld zu bieten. Wir erwarten auch von jedem, der an gesellschaftlichen Veranstaltungen teilnimmt, Verantwortung zu übernehmen und für seine eigene Sicherheit und die anderer zu sorgen.“

Das Verfahren läuft aktuell noch – eine Entscheidung ist also noch nicht gefallen. Davor müsse noch geklärt werden, aus welchem Grund sich der Mann ganze drei Jahre Zeit gelassen hat, um nach dem alkoholisierten Unfall rechtlich gegen seinen Arbeitgeber vorzugehen.