2024 wird wohl das Jahr für Micky Maus. Aber nicht, weil Disney große Pläne mit der Zeichentrickfigur vorhat, sondern die ganze Welt jetzt auf die Ikone zugreifen kann.

Grund dafür ist das Copyright, das bei einer Variante von Micky Maus mit diesem Jahr ausläuft.

Micky Maus wird zum Serienkiller

Wir warnen euch schon einmal vor: eure Kindheit könnte ein wenig zerstört werden, sobald ihr den Trailer zu „Mickey’s Mouse Trap“ seht. Denn in dem Horror-Comedyfilm wird unsere liebste Animationsmaus zu einem Serienkiller. Verkleidet als Micky Maus jagt eine Person nämlich eine Gruppe Freund:innen und tötet einen nach dem anderen.

Wir geben zu: so haben wir Micky Maus nun wirklich nicht in Erinnerung. Da stellt sich natürlich die Frage: wie kann es denn möglich sein, dass unser aller Kindheitsliebling jetzt plötzlich so eine furchtbare Seite bekommt und uns Albträume beschert. Die Antwort liegt im Copyright, beziehungsweise in seinem Ende.

Copyright auf Ursprungs-Micky läuft nach 95 Jahren ab

Denn 2024 läuft das Copyright für die Ursprungs-Micky Maus aus. Und das bedeutet, dass jede:r sie verwenden darf. Bevor ihr jetzt aber eifrig an euren eigenen Micky Maus Skizzen, Merchandise und Co arbeitet, müssen wir euch warnen. Denn nicht jede Form von Micky ist jetzt für alle zugänglich. Tatsächlich geht es nämlich nur um jene Micky Maus, die in dem animierten Kurzfilm „Steamboat Willie“ aus dem Jahr 1928 zu sehen war. Denn nur bei dieser Schwarz-Weiß-Variante ist das Copyright ausgelaufen. Alle moderneren Versionen der vergangenen Jahre und Jahrzehnte stehen weiterhin unter dem Copyright-Schutz und dürfen nicht einfach so verwendet werden.

Hinzu kommt noch ein weiterer Aspekt. Denn es läuft nur das Copyright – also das Urheberrecht – aus. Das Markenrecht liegt weiterhin bei Disney. Konkret heißt das, dass in jeder Variante, in der „Steamboat“ Micky künftig verwendet oder inszeniert wird, keinerlei Verbindung zu Disney suggeriert werden darf. „Man kann die Micky-Maus-Figur so verwenden, wie sie ursprünglich geschaffen wurde, um eigene Micky-Maus-Geschichten oder Geschichten mit dieser Figur zu erfinden“, schildert Daniel Mayeda, stellvertretender Direktor der Documentary Film Legal Clinic an der Universität von Kalifornien im Gespräch mit dem „Guardian“.

Bereits Horrorfilme von anderen Disney-Held:innen

„Wenn Sie das auf eine Weise tun, die die Leute an Disney denken lässt – was ziemlich wahrscheinlich ist, weil sie so lange in diese Figur investiert haben –, dann könnte Disney theoretisch sagen, dass Sie seine Marke verletzt haben“, so der Experte. Die Verwendung hat also doch einige Grenzen. Ob diese bei „Mickey’s Mouse Trap“ eingehalten werden, bleibt abzuwarten.

Fest steht jedoch, dass es nicht das erste Mal ist, dass die Helden unserer Kindheit zu Horrorfiguren werden. Im vergangenen Jahr erschien etwa der Horrorstreifen „Winnie the Pooh: Blood and Honey“, nachdem das Copyright an den Ursprungs-Geschichten von Alan Alexander Milne ausgelaufen war. Und auch Bambi und Peter Pan sollen nach dem Ende des Copyrights als Slasher-Filme zurückkehren.