Eine 27-jährige Französin wurde verhaftet, nachdem sie auf einer Brücke in Indien, die für das Land als heilig gilt, ein Nacktvideo gedreht haben soll. Kommt es zu einer Verurteilung, drohen der Frau bis zu drei Jahre Haft.

Mittlerweile hat sich die Frau für das Video entschuldigt, betont aber, dass sie nicht vollkommen nackt gewesen ist.

Nacktvideo auf heiliger Brücke sorgt für Aufruhr

Die Lakshman Jhula Brücke in Indien ist spätestens seit einem Besuch der Beatles zu einem der beliebtesten Touristen-Magneten des Landes geworden. Eine Frau aus Frankreich nutze den weltberühmten Ort für sich und soll dort kurzerhand ein Nacktvideo gedreht haben. Nachdem die Ganges-Brücke für Inder allerdings als heilig gilt, erlangte auch die Polizei Aufmerksamkeit auf das Vorhaben der 27-jährigen. Die Beamten verhafteten die Frau schließlich.

Nach einer Kautionszahlung in unbekannter Höhe konnte die Französin das Gefängnis wieder verlassen. Im Falle einer Verurteilung drohen ihr aber bis zu drei Jahre Haft.

27-jähriger Frau droht Anklage

Laut der Nachrichtenagentur AFP droht der Frau jetzt eine Anklage, da sie mit dem Video gegen das indische Internetgesetz verstoßen haben soll. Rishikesh sei zudem eine heilige Stadt, somit auch die Brücke, die in dem Video als Schauplatz dient. Heilig deshalb, da die Ganges-Brücke laut der hinduistischen Lehre von den Gottheiten Ram, Laksham und Sita überquert wurde.

Der Polizei gegenüber gab die 27-Jährige an, Perlenketten herzustellen, die sie anhand des vermeintlichen Nacktvideos bewerben wollte. Das Handy der Frau wurde vorerst von der Polizei in Rishikesh beschlagnahmt.

Video gegen sexuelle Belästigung

Auf Nachfrage der Nachrichtenagentur AFP erzählte die Frau jedoch eine ganz andere Version. Demnach habe sie das Video gedreht, um auf die sexuellen Nachstellungen aufmerksam zu machen, denen sie beim Überqueren dieser Fußgängerbrücke jedes Mal aufs Neue ausgesetzt ist. Zudem gab die Französin bekannt, in dem Video nur teilweise nackt gewesen zu sein – vollständig ausgezogen habe sie sich demnach nie.