Die Geschichte von James Grimes grenzt an ein Wunder: Der 28-Jährige ist als Passagier von einem Kreuzfahrtschiff gefallen. Es folgte ein Überlebenskampf, der etwa 15 Stunden lang andauerte.

Nach einer gefühlten Ewigkeit konnte man den Amerikaner schließlich aus dem Golf von Mexiko retten.

Mann stürzt von Kreuzfahrtschiff

Eigentlich wollte James Grimes die Thanksgiving-Feiertage mit seiner gesamten Familie an Bord der „Carnival Valor“ verbringen. Doch dann geschieht eine furchtbare Tragödie. Der 28-Jährige nimmt an einem Luftgitarrenwettbewerb auf dem Kreuzfahrtschiff teil, gewinnt dabei ein Freigetränk und teilt seiner Schwester dann gegen 23 Uhr mit, dass er auf die Toilette gehe. Doch James kam nicht mehr zurück.

Während seine Familie scheinbar keinen Verdacht schöpfte, begann der Horror für James. Er sei vom Kreuzfahrtschiff ins Meer gestürzt, berichtet er gegenüber ABC. Wie das passiert sei, weiß er jedoch nicht mehr. Er könne sich lediglich daran erinnern, zu sich gekommen zu sein, als er bereits im Meer schwamm. „Es war kein Boot in Sicht“, so Grimes. Wie er es letztendlich schaffte, zu überleben, kann er sich allerdings selbst nicht erklären.

Erst nach 12 Stunden vermisst

Besonders tragisch: Da James mit 18 Familienmitgliedern unterwegs war, fiel es scheinbar nicht auf, dass er fehlte. Erst am Folgetag um die Mittagszeit meldete ihn seine Schwester als vermisst. Zu diesem Zeitpunkt trieb der 28-Jährige bereits 12 Stunden lang im Golf von Mexiko. Einem Gebiet, in dem es nur so von Meeresbewohnern wimmelt. „Einmal dachte ich, ein Hai sei auf mich zugeschwommen“, schildert der Passagier im ABC-Interview. Doch das war wohl falscher Alarm, denn James konnte das Tier verscheuchen. „Er hatte ein flaches Maul und stieß gegen mein Bein. Ich hab mit meinem anderen Bein in seine Richtung getreten.“

Wie durch ein Wunder schaffte James es, seine Kräfte zu sammeln und zu schwimmen. Eine Sache gab ihm dabei die Stärke, nicht aufzugeben. „Ich wollte meine Familie wiedersehen und war fest entschlossen, da rauszukommen“, so James. Diese Entschlossenheit rettete ihm wohl auch sein Leben. „Dass mein Leben zu Ende gehen sollte, wollte ich einfach nicht akzeptieren.“

Küstenwache fand den erschöpften Schwimmer

Während James also dabei war, um sein Überleben zu kämpfen, suchten auch Einsatzkräfte fieberhaft nach dem abgängigen Passagier. Doch die Suche gestaltete sich unglaublich schwierig. Dann brach auch noch die Dunkelheit herein und Grimes war sich sicher, dass er weitere Nacht im Wasser nicht überleben werde. Doch dann tauchte plötzlich ein Licht am Ende des Tunnels auf! James entdeckte den Tanker der Küstenwache. Ein Video zeigt, wie der 28-Jährige mit letzten Kräften winkt und rudert, um auf sich aufmerksam zu machen.

Schlussendlich konnte die Küstenwache den Mann retten. „Ich schwamm so schnell ich konnte zu ihm und schob ihm die Rettungsschlinge unter den Arm“, erklärt Richard Clark Hoefle von der Besatzung des Schiffes. Der 28-Jährige habe keine Kleidung mehr angehabt, sei völlig erschöpft und dehydriert gewesen, heißt es weiter. Dann wurde der Passager von einem Hubschrauber mit einem Seil an Bord gehievt.

Die Küstenwache spricht indes von einem Wunder. Der 28-Jährige habe sich 15 Stunden lang ohne jegliches Hilfsmittel über Wasser halten können. „Wenn es so lange war, dann ist es das absolut längste, von dem ich gehört habe – und einfach eines dieser Thanksgiving-Wunder“, so Such- und Rettungskoordinator Seth Gross gegenüber CNN.

James zeigt sich dankbar, überlebt zu haben. „Der Sturz hat mich nicht umgebracht, die Meerestiere haben mich nicht gefressen“, sagt er. Auch wenn er keine äußerlichen Verletzungen zu haben schien, brachte man ihn zur Untersuchung ins Krankenhaus. „Offenbar sollte ich einfach überleben“, so James.