Eine neue Zeichentrickserie sorgt in Dänemark für Kritik. Anfang Jänner hatte der Kindersender „DR Ramasjang“ die Serie „John Dillermand“ über einen animierten alten Mann mit dem längsten Penis der Welt erstmals ausgestrahlt.

Der Cartoon soll sich an Kinder zwischen vier und acht Jahren richten.

John Dillermand hat mit seinen Genitalien zu kämpfen

Er kann seinen Penis als Leine für seinen Hund verwenden oder den Grill damit anwerfen. Doch manchmal führt sein übergroßes Glied ein Eigenleben, etwa dann, wenn es einem Kind das Eis stiehlt und das ist John Dillermand dann ganz schön peinlich. In der dänischen Kinderserie geht es um das Leben eines Mannes mit langem Penis – Freuden und Leid inklusive. Das kommt nicht bei allen Eltern gut an. Ein User schrieb auf Social Media, dass dies das letzte Mal sei, das seine Kinder den Kinderkanal sehen würden. Einige Eltern befürchteten, dass der Sender „DR“ zu einem Werkzeug für die Pädophile werden könne.

Ein Mann mit einem unkontrollierbaren Penis in einer Show für Kinder? „Ist das wirklich die Message, die wir unseren Kindern mitgeben möchten während wir uns mitten in einer großen #Metoo-Welle befinden?“, fragte etwa die dänische Autorin Anne Lise Marstrand-Jørgensen. Die MeToo-Bewegung hatte in Dänemark erneuten Aufwind bekommen, nachdem die Moderatorin Sofie Linde bei einer Award-Show zugegeben hatte, mit 18 Jahren von einem wichtigen Mitarbeiter des öffentlichen Senders DR zur Oralsex genötigt worden zu sein. Im Oktober musste schließlich Kopenhagens Bürgermeister Frank Jensen nach Fehlverhalten gegenüber Frauen zurücktreten.

Penis-Mann: Lustig oder bedenklich?

Christian Groes, Professor an der Roskilde Universität, äußerte Befürchtungen, dass die neue Kinderserie über die Macht des männlichen Genitals jegliche Anstrengungen zur Gleichberechtigung zunichtemachen könnte. „Es soll lustig sein, also wird es als harmlos angesehen. Aber das ist es nicht. Und so etwas bringen wir unseren Kindern bei“, so Groes. Andere Stimmen sehen die Sache aber nicht ganz so ernst. So erklärte die Psychologin Erla Heinesen Højsted während der Diskussion, dass man zu viel in die Serie hineininterpretiere. „Kinder finden Genitalien lustig“, so Højsted. Außerdem würde Dillermand, der wörtlich übersetzt übrigens Penis-Mann heißt, Verantwortung für die Taten seines Penis übernehmen.

Inzwischen meldete sich übrigens auch Morten Skov Hansen, der Leiter von „DR Ramasjang“, zu Wort und gab an, dass die Ausstrahlung fortgesetzt werde und alle 20 Folgen gezeigt würden.