Disney arbeitet gerade an der Neuauflage des Zeichentrick-Klassikers „Schneewittchen“. Das scheint den „Game of Thrones“-Schauspieler Peter Dinklage ganz schön zu ärgern. Er bezeichnete das Remake wegen der Darstellung der Zwerge als „verdammt rückständig“. Jetzt reagiert Disney auf die Kritik.

Das Unternehmen wolle bei dem Remake neue Wege beschreiten, um die Stereotypen aus dem Original-Zeichentrickfilm nicht zu verstärken.

Peter Dinklage kritisiert „Schneewittchen“-Remake

Mit seiner Rolle als Tyrion Lannister in „Game of Thrones“ erlangte Peter Dinklage weltweiten Ruhm. Wie seine Serienfigur ist auch der Schauspieler dafür bekannt, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. So nun auch aktuell, wenn es um die Neuverfilmung von „Schneewittchen“ durch den US-Medienkonzern Disney geht.

Der 52-jährige, kleinwüchsige Darsteller wirft den Machern des Remakes im WTF-Podcast mit Schauspielkollege Marc Maron Scheinheiligkeit vor.

Es sei komplett heuchlerisch, einerseits damit zu werben, dass man sehr stolz sei, für die Rolle von Schneewittchen eine Latina-Schauspielerin gewonnen zu haben – und andererseits „machen sie immer noch diese verdammt rückständige Geschichte von sieben Zwergen, die in einer Höhle leben“.

„Was zum Teufel tun die da bei Disney?“

Dinklage, der 1,32 Meter groß ist, sieht das Ganze wohl auch als einen persönlichen Angriff. Während des Interviews stellte er die rhetorische Frage, ob sein schauspielerisches Engagement denn nichts zum Diskurs beigetragen habe. „Habe ich nicht genug getan, um mich für unsere Sache einzusetzen? Scheinbar war ich doch nicht laut genug. Ich frage mich echt, was zum Teufel tun die da bei Disney?“, so der Darsteller.

Der Schauspieler forderte den Konzern auf: „Treten Sie einen Schritt zurück und sehen Sie sich an, was Sie da tun. Das ergibt für mich einfach keinen Sinn“. Und eine Reaktion des Unternehmens ließ auch nicht lange auf sich warten.

Der Konzern reagiert

In einer Stellungnahme gegenüber Variety erklären die Macher, dass sie es vermeiden wollten, negative Klischees von dem Original-Zeichentrickfilm zu bestärken.

Die sieben Figuren würden anders dargestellt werden, heißt es in dem Schreiben. Sie würden sich auch mit Vertretern der Kleinwüchsigen-Gemeinschaft beraten. „Um die Stereotypen aus dem Original-Zeichentrickfilm nicht zu verstärken, verfolgen wir mit diesen sieben Figuren einen anderen Ansatz und haben uns mit Mitgliedern der ‚Kleinwüchsigen-Gemeinschaft‘ beraten“, so Disney.

„Wir freuen uns darauf, mehr darüber zu berichten, wenn der Film nach einer langen Entwicklungszeit in Produktion geht. Die Produktion des „Schneewittchen“-Realfilms soll noch dieses Jahr beginnen, einen Starttermin gibt es jedoch aktuell noch nicht. Inszeniert wird der Film von Marc Webb. „West Side Story“-Darstellerin Rachel Zegler spielt die Hauptrolle, Gal Gadot ist als böse Königin ebenfalls mit an Bord.