Die neue Netflix-Show von US-Komiker Dave Chappelle bekommt jetzt ziemlich viel Kritik. Sogar Netflix-Mitarbeiter selbst demonstrierten vor dem Büro des Streamingdienstes gegen die Show.

Die Aussagen des 48-Jährigen seien extrem transgender-feindlich, so der Vorwurf.

Netflix-Show von Dave Chappelle wird heftig kritisiert

Transgender-feindliche Aussagen von US-Komiker Dave Chappelle in der Netflix-Show „The Closer“ sorgen derzeit für ziemlich viel Kritik. Am Mittwoch kam es sogar so weit, dass sich Mitarbeiter des Unternehmens sowie Demonstranten vor dem Netflix-Gebäude versammelten. Grund dafür sind Chappelles Äußerungen über Transgender.

„Wir wollen Klarheit schaffen, warum die Witze schädlich sind“, so Ashlee Marie Preston, eine der Protest-OrganisatorInnen, gegenüber US-Medien. Bei den Protesten gehe es aber nicht nur um die Show des US-Comedians, sondern vor allem auch darum, wie das Unternehmen aus solchen Kontroversen und „Spannungen“ Profit ziehe.

Transgender-feindliche Aussagen

Bereits im Vorfeld hatten die Aussagen des Comedians für Kritik gesorgt. In seiner Show macht sich der 48-Jährige über Transgender lustig und vergleicht etwa Trans-Frauen mit Blackfacing – einem rassistischen Verhalten, bei dem sich Weiße ihr Gesicht schwarz anmalen. Weiters spricht Chappelle auch davon, dass sich das Leben für sexuelle Minderheiten innerhalb weniger Jahre deutlich mehr verbessert habe, als das schwarzer Menschen. Kritiker fürchten, dass solche Aussagen mögliche Gewalt gegen Transgender fördern könnten.

Doch nicht nur Chappelles Aussagen, sondern auch ein internes Schreiben von Netflix-Programmchef Ted Sarandos in Bezug auf die Show, löste heftige Debatten aus. Darin erklärt er nämlich, dass Inhalte auf dem Bildschirm nicht „direkt“ negative Auswirkungen auf das echte Leben hätten. Es sei außerdem notwendig, „künstlerische Freiheit“ zu verteidigen, so Sarandos weiter. Später räumte er ein, dass er „Mist gebaut“ habe. Er hätte einsehen müssen, dass seine Entscheidungen „Schmerz“ bei einigen Mitarbeitern ausgelöst hätten.

Netflix-Mitarbeiter suspendiert

Die Debatte um die Show ging zwischenzeitlich sogar so weit, dass drei Mitarbeiter suspendiert wurden, weil sie angeblich ein Meeting der Chefetage zu der Thematik gestört hätten. Eine davon war Terra Field, die selbst Transgender ist. Ein weiterer Mitarbeiter wurde angeblich entlassen, weil er interne Informationen zu der kritisierten Folge der Comedy-Show weitergegeben haben soll.

Bereits in der Vergangenheit habe sich Chappelle über Transgender lustig gemacht. Unzählige Fans stehen dennoch hinter dem Komiker und versammelten sich am Mittwoch ebenfalls vor dem Netflix-Gebäude, um sich für ihn einzusetzen. Chappelle selbst hat sich bislang übrigens noch nicht zu den Vorwürfen geäußert.