Vor einigen Monaten wurde die norwegische Frauen-Beachhandball-Mannschaft mit einer Geldstrafe belegt, weil die Spielerinnen Shorts statt Bikini-Höschen anhatten. Die Strafe löste einen weltweiten Skandal aus. Jetzt wurde die Kleiderordnung von der Internationalen Handball-Föderation (IHF) gekippt.

Frauen dürfen nun in Radlerhosen und Tanktops spielen.

Ab sofort: Radlerhose und Tanktop beim Beachhandball erlaubt

Weil die norwegische Frauenmannschaft im Beachhandball im Juli bei der Europameisterschaft im Spiel gegen Spanien Shorts statt der vorgeschriebenen Bikini-Höschen getragen hatte, mussten sie mit eine Geldstrafe in der Höhe von 1.500 Euro zahlen. Das löste einen riesigen weltweiten Aufschrei aus, weil Frauen im 21. Jahrhundert im Sport offenbar immer noch mit sexualisierenden Kleiderordnungen kämpfen müssen. Schon vor der Europameisterschaft hatten die norwegischen Nationalspielerinnen einen Antrag gestellt, die viel praktischeren Shorts tragen zu dürfen. Diesen lehnte der Verband allerdings ab. Doch davon ließen sich die Spielerinnen nicht unterkriegen und trugen die Shorts dennoch als Protestaktion. Prompt kassierten sie eine Strafe, bekamen dafür aber auch weltweiten Zuspruch…

…und brachten mit Aktion außerdem so einiges ins Rollen. Denn die Kleiderordnung wurde vom IHF nun offiziell geändert. Jetzt müssen die Spielerinnen nicht mehr enganliegende Bikinihosen tragen, die eine Seitenbreite von maximal zehn Zentimetern aufweisen dürfen. Die veränderte Kleiderordnung sieht vor, dass Frauen nun auch Radlerhosen und Tanktops tragen dürfen. Die Protestaktion der norwegischen Frauenmannschaft hat also Wirkung gezeigt und der sexualisierten Kleiderordnung ein Ende bereitet. „Die Uniform der weiblichen Spieler besteht aus einem körperbetonten Tanktop, kurzen engen Hosen und eventuellen Accessoires.„, so die neue Regel. Für die Männer hingegen hat sich hingegen nichts geändert.

Geldstrafe für guten Zweck gespendet

Immerhin entschied sich der Handballverband dazu, die auferlegte Geldstrafe, die die Norwegerinnen bezahlen mussten, dann für einen guten Zweck zu spenden. Die Summe für den Regelverstoß ging nämlich an eine internationale Sportstiftung, die sich für die Gleichstellung von Mädchen und Frauen im Sport einsetzt.