Die österreichische Regierung und Gesundheitsexperten treten am 1. März zu einem Corona-Gipfel zusammen. Sie wollen über mögliche Öffnungsschritte während der Pandemie diskutieren. Der Druck zu Lockerungen ist groß.

Gesundheitsexperten warnen aber davor.

Lockerungen oder Lockdown?

Regierung, Oppositionsparteien, Landeshauptleute und medizinische Experten möchten heute bei einem Corona-Gipfel über die weitere Vorgehensweise in der Corona-Krise entscheiden. Ob es tatsächlich zu Lockerungen kommen wird, ist unklar. Wirtschaft, Sport und Kultur machen massiv Druck, weitere Öffnungen zuzulassen. Dennoch sind weitere Öffnungsschritte eher unwahrscheinlich. Am Sonntag gab es einen neuen Rekord: 2.123 Neuinfektionen lassen die Hoffnung auf Lockerungen schwinden.

Die Austria Presse Agentur berichtet aber, dass sich die Regierung auch von den steigenden Corona-Zahlen nicht von ihren Überlegungen abhalten lassen möchte. So könnte es zu einer regional unterschiedlichen Vorgangsweise kommen. Vorarlberg könnte sich demnach als Erstes auf etwaige Öffnungen freuen.

Medizinisches Expertenteam

Die Fachleute, die beim Corona-Gipfel anwesend sind, kennt man bereits: Virologin Dorothee von Laer, Epidemiologin Eva Schernhammer, Vizerektor der Med Uni Wien Oswald Wagner sowie Herwig Ostermann von der Gesundheit Österreich GmbH. Die allermeisten Virologen und Infektiologen sprachen sich in den vergangenen Tagen gegen eine voreilige Öffnung aus. Die Ampel-Kommission hat sogar eine Rücknahme empfohlen, sobald eine bundesweite Inzidenz von 200/100.000 Einwohner erreicht ist. Zuletzt lag diese bei 149, wobei sie sich in Niederösterreich und dem Burgenland schon der 200er-Marke näherte. Immerhin eine Perspektive dürfte nach dem Gipfel in Aussicht gestellt werden. Neues Zieldatum könnte Ostern und damit Ende März sein.

In einer Stellungnahme am Sonntag hieß es, dass die Öffnungsschritte vom 8. Februar mit den damit verbundenen Tests bisher noch keinen massiv ansteigenden Trend in der Entwicklung der Neuinfektionen zeigten. Allerdings seien die Zunahmen der vergangenen Tage mit aller notwendigen Aufmerksamkeit genau zu analysieren und in den Beratungen über weitere Schritte jedenfalls zu berücksichtigen. Man wolle die jetzige stabile Situation nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Damit sind alle Optionen weiterhin offen.