In der griechischen Region Thessalien fiel einem Schäfer auf, dass sich seine Schafherde sehr merkwürdig verhielt. Wie er später feststellen musste, haben sich die Tiere an einer Cannabis-Plantage bedient – sie fraßen ganze 100 Kilogramm von dem Rauschgift.

Doch so lustig die Geschichte auf den ersten Blick auch klingt, ist der Hintergrund ein trauriger.

Griechische Schafherde ist nach 100 Kilo Cannabis high

Als ein Schäfer aus Griechenland seine Schafherde beobachtete, fiel ihm sofort auf, dass etwas nicht stimmte. Denn die Art und Weise, wie sich die Tiere auf der Weide verhielten, war sehr seltsam. So verdrehten die Schafe etwa ihre Köpfe auf merkwürdige Art und wirkten geistesabwesend. Um herauszufinden, was seiner Herde zugestoßen war, suchte der Mann seine Umgebung ab. Schließlich wurde er fündig!

In der Nähe befand sich eine Cannabis-Plantage, zu medizinischen Zwecken, wie griechische Medien berichten. Dort sollen die Schafe offenbar eingedrungen sein und ganze 100 Kilogramm von dem Rauschgift vertilgt haben. Bis zu dieser Stelle klingt der Vorfall vielleicht ganz amüsant. Doch der wahre Grund, weshalb die Tiere die Pflanzen fraßen, ist sehr traurig. Denn aufgrund der extremen Wetterbedingungen in Griechenland mangelt es gerade an Weideland und somit auch an ausreichend frischem Gras (das auf der Wiese, versteht sich) für die Schafe. Der Hunger der Schafherde muss also schon so groß gewesen sein, dass sie nicht davor zurückschreckte, zu Cannabis zu greifen.

„Weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll“

Auch für den Besitzer der Cannabis-Plantage hat der Ausflug der hungrigen Schafe enorme Folgen. „Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll“, erzählt er dem Nachrichtenportal TheNewspaper.gr. Aufgrund der vergangenen Hitzewelle und den verheerenden Waldbränden habe er einen großen Teil der Produktion verloren. Dann folgten die Überschwemmungen, die einen weiteren, großen Teil seiner Cannabis-Plantage vernichtet haben, wie er erzählt.

„Und jetzt das! Nach all dem kam eine Schafherde in die Anlage, von der ich nicht weiß, wie sie das geschafft hat, und fing an zu fressen, was noch übrig war. Ich weiß wirklich nicht, was ich sagen soll“, so die ungläubigen Worte des Mannes.

Sofortige Hilfe für Tiere angefordert

Alleine nur in der Region Thessalien sind 17 Menschen und hunderttausende (!) Tiere während der kürzlichen Extremwetter-Phasen ums Leben gekommen. Dabei wurden auch zahlreiche Ernten und Weidefelder zunichtegemacht, wie der Greek Reporter berichtet. Wie ernst die Lage mittlerweile ist, betont auch der Bürgermeister der Gemeinde Tyrnavos, Yianis Kokouras. „Wenn es keine sofortige Hilfe für das Viehfutter gibt, werden die Tiere, die die Katastrophe überlebt haben, verhungern“.

Ob die große Menge an Cannabis gesundheitliche Folgen für die Schafherde hat, ist aktuell nicht bekannt.