Eine erst 17-jährige Australierin leidet unter einer seltenen Nervenkrankheit, die sie täglich ans Bett fesselt. Denn Chelsea ist tagsüber vollkommen gelähmt und hat keine Kontrolle mehr über ihren Körper. Doch in der Nacht, während sie schläft, ist sie dazu in der Lage, sich zu bewegen.

Begonnen hat alles mit einem Magen-Darm-Virus …

Teenager aus Australien ist wegen Nervenkrankheit Pflegefall

Sie hatte große Pläne, doch jetzt sieht alles anders aus. Chelsea Speirs aus Australien erhielt nach einer harmlos wirkenden Magen-Darm-Grippe eine Schockdiagnose, die ihr Leben für immer verändern sollte. Denn die 17-Jährige wurde kurz nachdem sie den Virus überstanden hatte, ins Krankenhaus eingeliefert, da sie ihre Beine nicht mehr richtig bewegen konnte. Im Spital stellte man schließlich fest, dass die Schülerin an einer sogenannten Funktionellen Neurologischen Störung (FNS) leidet.

Bei dieser seltenen Nervenkrankheit hat das Gehirn Schwierigkeiten, Informationen zu empfangen und diese anschließend an den Körper weiterzuleiten. Symptome wie Lähmungen, Zittern und Müdigkeit stehen bei Patient:innen an der Tagesordnung. So auch bei der 17-Jährigen. Dabei hat die Australierin gerade ihren ersten Nebenjob ergattert, wollte sich neben der Schule etwas zu verdienen. Sie liebte Sport und hatte den großen Traum, später mal Astrophysikerin werden.

Doch mittlerweile kann Chelsea nicht mehr alleine aufstehen, muss in einem Rollstuhl sitzen, wenn sie das Bett verlässt und kann auch nicht mehr sprechen. Sie kann lediglich noch ihre Finger und ihren Kopf bewegen. Mit ihrem Umfeld kommuniziert die 17-Jährige via Laptop oder Handy, indem sie Sätze eintippt.

In der Nacht kann sie sich bewegen

Während Chelsea am Tag also null Kontrolle über ihren Körper hat, geschieht in der Nacht das Unmögliche. Denn während sie schläft, bewegt sie Hände und Füße, wie ihre Mutter Meredith auf GoFundMe schildert. „Das bricht mir das Herz“, schreibt sie. Die Krankheit ist auch deshalb schwer zu behandeln, da Nerven und Gehirn keine sichtbaren Schäden haben und unverändert wirken.

Auch wenn Chelseas Familie anfangs noch voller Hoffnung war, dass sich der Teenager von der Nervenkrankheit erholen würde, sah die Realität leider anders aus. „Die Physiotherapeutin versicherte uns, dass sie innerhalb weniger Wochen wieder normal laufen und ihre Beine wieder voll nutzen könnte“, so Meredith. „Oh, wie naiv wir waren“. Denn Chelseas Zustand verschlechterte sich Monat für Monat.

Kein Anspruch auf Pflegegeld

Besonders bitter: da FNS offenbar nicht als dauerhafte Krankheit eingestuft wird und die Symptome laut Mediziner:innen durch spezielle Therapien gelindert werden können, erhält Chelsea kein Pflegegeld. Dennoch ist die Schülerin auf eine 24-Stunden-Pflege angewiesen, die ihre Familie an die finanziellen Grenzen treibt. Daher sammeln die Speirs aktuell auch Spenden, um die medizinische Versorgung sowie Equipment für die 17-Jährige stemmen zu können.

Mit Erfolg: mittlerweile ist bereits eine große Summe eingetrudelt, die sehr hilfreich war. Ein Grund für die 17-Jährige, um nicht aufzugeben. „Ich bin erstaunt, wie Chelsea versucht, sich an die immer neuen Situationen anzupassen und mit ihrem Leben weiterzumachen“, zeigt sich ihre Mutter berührt. „Vor einem Jahr hätte ich mir nie vorstellen können, was auf Chelsea und unsere Familie zukommt. Wie schnell sich dein Leben ändern kann …“.