Anfangs war ich etwas skeptisch, als ich mit der ersten Folge „Sex Education“ auf Netflix begonnen habe. Irgendwie wusste ich nicht wirklich worum es ging und habe einfach mal drauf losgeschaut. Nachdem ich nun aber alle 8 Staffeln fast in einem Marathon gebingewatched habe, kann ich nun sagen: Diese Serie sollte wirklich jeder Teenager und auch sonst eigentlich jeder gesehen haben. Denn die Message trifft es einfach auf den Punkt: Jeder ist anders, alles ist normal und Aufklärung und Sex sind alles andere als peinlich.

Darum geht es in der neuen Netflix-Serie „Sex Education“

In der Serie, die an einer Highschool Großbritannien spielt, geht es um einen Teenager, dessen Mutter Sexualtherapeutin ist. Täglich konfrontiert mit der offenen Art mit Sexualität umzugehen und einer ziemlich freizügigen Mutter, die kein Geheimnis aus ihren One-Night-Stands macht, ist Otis (gespielt von Asa Butterfield) alles andere als locker. Selbstbefriedigung ist für ihn ein Tabu und Sex löst bei ihm Panikattacken aus. Wenn es um die Sexualität und das Sexleben anderer angeht, hat er allerdings ein offenes Ohr und ein Händchen für Problemlösungen. Der Grund, warum eine Mitschülerin beschließt, seine therapeutischen Fähigkeiten für Geld anderen Teenagern anzubieten. Mit Erfolg: Otis und Maeve gründen eine „Klinik“ – er therapiert seine Schulkollegen, sie kümmert sich im Hintergrund um das Business.

„Sex Education“: Diese Netflix-Serie feiert Feminismus und bricht mit Tabus

In „Sex Education“ werden so ziemlich alle Themen aufgegriffen, die in unserer Gesellschaft oft tabuisiert und zum Problem gemacht werden. Otis bester Freund Eric ist schwul, ein lesbisches Pärchen macht erste sexuelle Erfahrungen miteinander und weiß nicht, wie es an die Sache rangehen soll, die Eltern des Schwimmstars der Highschool sind zwei Frauen und ein junges Mädchen will endlich ihr erstes Mal hinter sich haben. Das Schöne an der Serie: Jeder und alles wird völlig normal behandelt und Anderssein zu etwas Besonderem gemacht. Dinge, die so ziemlich jeden Teenager beschäftigen, werden in „Sex Education“ schamlos thematisiert, normalisiert und enttabuisiert. Aufklärung ist nicht peinlich und sollte etwas sein, worüber viel offener und direkter gesprochen wird. Eine wichtige Message, die „Sex Education“ den Zusehern vermittelt. Und auch Feminismus wird so richtig gefeiert und das nicht nur von jungen Frauen. Eine bewegende Serie, mit viel Tiefe, jeder Menge wertvoller Botschaften, aber auch der gewissen Portion Humor, die dadurch nur umso sehenswerter wird. Please go watch it!