Lena Hoschek ist nicht gerade dafür bekannt, ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Doch ihre Aussagen in einem ORF-Interview, in dem es eigentlich um harmlose und lockere Stilfragen zum Sommer gehen sollte, gingen für viele nun eindeutig zu weit und brachten der 40-Jährigen einen regelrechten Shitstorm ein. Jetzt meldet sich die österreichische Designerin zu Wort.

Sie sei erschrocken, welche Ausmaße das Interview angenommen hat, schreibt sie auf Instagram.

Das sagt Lena Hoschek zum #Radlerhosengate

Es hätte ein lockeres und erfrischendes Interview zum Thema Sommer, Mode und Styling werden sollen. Doch die Aussagen, die Lena Hoschek gegenüber dem ORF tätigte, waren für viele Menschen nicht in Ordnung. Wer’s verpasst hat, hier die kurze Zusammenfassung: Auf die Frage, wie viel Haut man im Sommer zeigen sollte, war die Antwort der österreichischen Designerin: „(…) wie viel Haut man herzeigen kann, liegt halt letztlich an der Haut.“

Doch damit nicht genug. Hoschek legte noch einen nach und indem sie Radlerhosen als größtes Modeverbrechen bezeichnete. „Es gibt natürlich Girls, die sind knackig genug für Radlerhosen. Dann ist das schon wieder witzig. Aber für den Rest der Welt: Nein!“ Nur kurze Zeit später folgte auch schon ein enormer Shitstorm gegen die Designerin. Man könne doch wohl tragen, was man möchte, unabhängig von Körper und Figur, hieß es von zahlreichen Influencerinnen und Instagram-Userinnen. Viele zeigten sich auch enttäuscht, dass gerade Hoschek, die eigentlich Mode für alle Körperformen kreiert, plötzlich mit „fatshaming“ beginnt.

Es dauerte zwar ein bisschen, aber nun hat sich auch Lena Hoschek selbst zu den Vorwürfen und ihren für viele verletzende Aussagen geäußert. Ihre Reaktion: ernüchternd. „Ihr Lieben, ich bin ehrlich erschrocken, welche Ausmaße die negativen Reaktionen auf meinen ‚Sager‘ im ORF Interview annehmen„, schreibt sie auf Instagram. „JEDER der mich kennt weiß, dass ich ALLE Körperformen mag und dafür auch schneidere…weibliche Formen sind mein EIN UND ALLES!

„Unkorrekter“ Schmäh

Radlerhosen mag sie aber trotzdem nicht. „Das ist mein persönlicher Geschmack und keine Diskriminierung! Ich wurde nach meiner Meinung als Designerin gefragt und habe MEINE Meinung geäußert – und das mit sehr viel Augenzwinkern, wie es meine Art ist, ohne alles immer viel zu ernst zu nehmen“, so Hoschek weiter.

„Ich bitte euch, euch davon nicht vor den Kopf gestoßen zu fühlen. Nichts was ich sagte, war böse gemeint.“ Und dennoch lösten die Worte der 40-Jährigen eine Welle der Empörung aus. „Anhand des Ausmaßes der Reaktionen erkenne ich auch meinen „Impact“ und werde in Zukunft vorsichtiger sein, was ich sage in der Hoffnung, dass mein Schmäh, der immer schon recht ‚unkorrekt‘ war, als solcher erkannt wird…“ Die Frage, die sich hier wohl stellt, ist jedoch: Gibt einem ein „unkorrekter Schmäh“ das Recht, andere mit seinen Aussagen zu verletzten? „Das nächste Interview lasse ich mit Emojis abdrucken 😉„, schreibt die Designerin. Na dann…

So reagiert das Netz

Vom Statement der Designerin kann man jetzt natürlich halten, was man möchte. Doch viele Userinnen geben sich damit nicht wirklich zufrieden. Kommentare wie „Nicht verstanden, dass es nicht um Radlerhosen geht“ oder „wir hätten es leichter uns selbst zu lieben wenn nicht menschen unsere figuren oder unsere haut kommentieren würden“ sind unter dem Posting zu lesen.

Und auch wenn viele auf eine „Entschuldigung“ seitens Hoschek gewartet haben, ging die irgendwie nach hinten los. Eine Userin bringt’s auf den Punkt: „Und wieder werden die Menschen, die sich verletzt fühlen, als Sensibelchen und ‚hab dich mal nicht so‘ dargestellt. Bravo.“ Eine andere Instagram-Userin spricht auch von Bodyshaming und Diskriminierung: „Du sprichst Menschen mit vermeintlich unperfekter Haut nun mal ab, alles tragen zu dürfen. Das ist bodyshaming vom allerfeinsten und nö, nur, weil du selbst Mode machst, darfst du nicht mehr diskriminieren als Nicht-Modemacher.“

Unser Fazit: Zum einen zeigt diese Diskussion wiedermal, dass wir in Sachen Inklusivität und Akzeptanz noch lange nicht dort sind, wo wir eigentlich schon sein sollten. Und zum anderen können wir dadurch auch lernen, noch reflektierter durch unser Leben zu gehen…