Spermidin kommt unter anderem in Sperma vor. Forscher wollen nun herausgefunden haben, dass die Substanz das Gedächtnis verbessert.

Forscher der Universität Graz, der Freien Universität Berlin und der Medizinischen Universität Innsbruck stellten fest, dass Mäuse und Fliegen bessere kognitive Leistungen zeigen, wenn sie mit Spermidin angereicherter Nahrung gefüttert wurden. 

Spermidin verbessert das Denkvermögen

Spermidin kommt nicht nur im menschlichen Körper vor. Auch in Weizenkeimen, Pilzen und Nüssen ist das Molekül enthalten. Forscher der Universität Graz, der Freien Universität Berlin und der Medizinischen Universität Innsbruck zeigten nun in zwei in „Cell Reports“ publizierten Studien, dass Mäuse und Fliegen bessere kognitive Leistungen zeigen, wenn man sie mit Spermidin angereicherter Nahrung fütterte. Auch im Menschen scheint ein höherer Spermidingehalt in der Nahrung mit verbessertem Denkvermögen und einer stärkeren Gedächtnisleistung verknüpft zu sein, heißt es in einer Aussendung der Uni Graz.

Demnach habe es sich gezeigt, dass das die verabreichte Substanz zu einer verbesserten Funktionsweise der Mitochondrien im Hirn führt. Diese Zellkraftwerke sind für die Energieversorgung zuständig. Durch den hohen Energieverbrauch der Nervenzellen sind Mitochondrien im Hirn besonders wichtig. Funktionieren sie besser, kann das zu einer gesteigerten Gedächtnisleistung beitragen.

Ergebnisse auf Menschen übertragbar

Die Forscher fanden heraus, dass durch die Zugabe von Spermidin, dass alte Mäuse und Fliegen besser lernen würden. Um zu sehen, ob sich die Ergebnisse auf den Menschen umlegen lassen, griffen die Forscher auf Daten der Bruneck-Studie zurück, die über den Zeitraum von 1995 bis 2000 an mehr als 800 Probanden den Effekt der Substanz auf die Lebensspanne untersucht hat. Dabei zeigten Teilnehmende, die 1995 mehr Spermidin aufgenommen hatten, über die folgenden fünf Jahre deutlich weniger kognitive Einbußen.