Eine Studie der Organisation Plan International zeigt erneut die Probleme mit Mobbing und sexueller Belästigung in den sozialen Medien auf. Demnach gab mehr als die Hälfte der befragten Frauen an, schon einmal online belästigt worden zu sein.

14.000 junge Frauen aus 22 Ländern befragte die Organisation Plan International im Zuge ihrer Studie zu ihren Erfahrungen im Netz. Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte junger Frauen wurde schon einmal online belästigt.

Neue Studie beschäftigt sich mit Online-Harassment

Eine erst kürzlich veröffentlichte Studie von Plan International beschäftigt sich mit Online-Harassment. Diese Art der Belästigung reicht von Mobbing bis hin zu sexueller Belästigung und Identitätsdiebstahl. Wirklich erschreckend sind die Ergebnisse der Studie: Denn mehr als die Hälfte junger Frauen ist oder war bereits von derartiger Belästigung betroffen.

Wie sich herausstellte, handelt es sich bei 47 Prozent der Belästigungen um Androhung von sexueller Gewalt. In den meisten Fällen bezieht sich diese Belästigung auf junge Frauen, die ihre Meinung in den sozialen Medien frei äußern, schwarz sind oder der LGBTIQ+-Community angehören. Damit sollen die Frauen „zum Schweigen gebracht werden“, so die Autorinnen der Studie – Dieses Phänomen nennt man auch „Silencing“.

Die meisten Belästigungen passieren auf Facebook

Bei der Umfrage der jungen Frauen wurde auch danach gefragt, auf welchen Plattformen sie am meisten belästigt wurden. Die Frauen, alle zwischen 15 und 25 Jahre alt, berichteten dabei von großteils ähnlichen Erlebnissen. Die Liste der sozialen Netzwerke, auf denen sie belästigt wurden, wird ganz klar von Facebook angeführt. Denn über 39 Prozent der befragten Frauen sind schon einmal über diese Plattform belästigt worden. Danach folgten Instagram mit 23 Prozent, WhatsApp mit 14 Prozent, Snapchat mit 10 Prozent, Twitter mit 9 Prozent und schließlich TikTok mit 6 Prozent.

„Hass im Netz“-Paket soll helfen

Generell steigt die Belästigung in den sozialen Medien dramatisch an. Deshalb wurde in Österreich das neue Gesetzespaket „Hass im Netz“ entworfen und verabschiedet. Das Gesetzespaket soll das Vorgehen gegen hetzerische und beleidigende Inhalte im Internet vereinfachen und beschleunigen sowie Kommunikationsplattformen wie Facebook, Twitter und Co. stärker in die Pflicht nehmen. Zusätzlich wird das Strafrecht nachgeschärft, um auch Online-Harassment darin einzubinden.