Wenn man eng befreundet ist, spricht man oft von Seelenverwandtschaft. Doch es könnte auch ein anderes Detail sein, das man an seiner BFF so anziehend findet: Den Körpergeruch! Laut einer israelischen Studie haben enge Freunde nämlich oft den gleichen Geruch an sich.

Man könnte also sagen: Gleich und gleich gesellt sich gern …

Körpergeruch ist bei guten Freunden oft sehr ähnlich

Es gibt Menschen, mit denen man sich auf Anhieb unheimlich gut versteht. Liegt es an gemeinsamen Interessen? Am gleichen Charakter? Oder weil einen eine bestimmte Sache verbindet? Laut einem Forscherteam aus Israel könnte auch der Körpergeruch eine Schlüsselrolle spielen, wenn es sofort „Klick“ macht. Das Team rund um Inbal Ravreby von der Hirnforschungsabteilung des israelischen Weizmann Instituts hat dazu jetzt eine Studie in der Fachzeitschrift Science Advance veröffentlicht.

Das Ergebnis ist eindeutig. Menschen, die sehr eng befreundet sind, können einander auch buchstäblich „gut riechen“. Die Vorgänge, die dabei im Gehirn freigesetzt werden, sollen sich auf eine ähnliche Art und Weise abspielen, wie bei Säugetieren. Also erstmal beschnuppern und dann entscheiden, ob es sich beim Gegenüber um einen Freund oder einen Feind handelt. Bei uns Menschen ist das jedoch nicht ganz so offensichtlich – oder habt ihr schonmal Personen dabei beobachtet, wie sie sich erstmal beschnüffeln und danach eine angeregte Unterhaltung führen?

Vielmehr findet der Geruchstest im Unterbewusstsein statt. Denn hier soll man bereits die Entscheidung fällen, ob man den Geruch des anderen leiden kann oder unerträglich findet. Dazu kommt noch: Wenn der Körpergeruch des Gegenübers dem eigenen sehr ähnlich ist, dann versteht man sich oft auch auf Anhieb gut.

Elektronische Nase bestätigt diese Annahme

Um zu beweisen, dass gute Freunde tatsächlich einen ähnlichen Körpergeruch haben, wurden insgesamt 20 Freundschaftspaare untersucht. Diese Personen haben bereits vorab angegeben, dass sie eine besondere Verbindung beim Kennenlernen gespürt haben. Die Studienteilnehmer*innen trugen zwei Nächte lang Baumwollshirts und duschten sich mit geruchsneutraler Seife. Damit wollte man den eigenen Körpergeruch, frei von jeglichen Einflüssen wie Duschgel, Parfum oder Waschmittel, analysieren. Anschließend verpackten sie ihre Kleidungsstücke luftdicht und bewahrten sie bis zur Untersuchung im Gefrierschrank auf.

Eine elektronische Nase im Labor hat dann den Körpergeruch der Personen erfasst und zwischen den Freundespaaren eindeutige Ähnlichkeiten festgestellt. Hierbei wurden allerdings nur gleichgeschlechtliche Freund*innen untersucht.

Einen weiteren Beweis dafür, dass die Geruchs-These stimmt, liefert eine zweite Untersuchung. So hat das Forscherteam einander vollkommen fremde Personen ausgewählt. Diese sollten sich dann in einem Abstand von einem halben Meter einander gegenüber platzieren und sich wie das Spiegelbild des anderen verhalten. Sprechen durften sie dabei aber nicht. Besonders erstaunlich: Die Menschen mit einem ähnlichen Körpergeruch haben sich dabei außerordentlich gut verstanden bzw. synchroner bewegt, als die anderen Paarungen. Bei einer anschließenden Befragung gaben sie auch an, dass sie auf Anhieb eine Verbindung gespürt haben.