In der chinesischen Stadt Lanzhou will die Verkehrsbehörde gegen tätowierte Taxifahrer vorgehen. Um die Fahrgäste nicht zu beunruhigen, müssen alle Fahrer ihre Tattoos loswerden.

Die behördliche Anweisung stößt in China auf gemischte Gefühle.

Tattooverbot für Taxifahrer

Klingt unglaublich, ist aber wahr: In der chinesischen Stadt Lanzhou soll es in Zukunft keine tätowierten Taxifahrer mehr geben. Damit will die örtliche Verkehrsbehörde den Fahrgästen ein besseres Gefühl verschaffen, wenn diese in ein Taxi steigen. Besonders Frauen und Kindern könnte ein tätowierter Fahrer Sorge bereiten, heißt es seitens der Behörde gegenüber dem Onlineportal The Paper.

Demnach sollen die Fahrer ihre Tattoos nicht mehr nur durch Kleidung oder Sonstiges verdecken, sondern müssen die Körperkunst vollständig entfernen. Wie sie die Tattoos loswerden sollen und wer die Kosten dafür übernehmen wird, ist aber noch nicht bekannt.

„Bin kein schlechter Mensch“

Im Forum der örtlichen Verwaltung kam es nach der Ankündigung des Tattoo-Verbots zu einem regelrechten Schlagabtausch zwischen Befürworter und Gegner. Ein Taxifahrer wehrte sich gegen die Anweisung und schrieb: „Ich habe mich bei der Einstellung einer kriminellen Hintergrundüberprüfung unterzogen und meiner Firma versichert, dass ich ein gesetzestreuer Bürger bin. Wenn ich Tinte auf meiner Haut habe, bedeutet das nicht, dass ich ein schlechter Mensch bin“.

Einige sehen das Verbot der Körperkunst sogar als Diskriminierung am Arbeitsplatz. Andere wiederum sind für das Tattooverbot und freuen sich, das Fahrgäste so geschützt werden sollen.

Uralte Debatte neu angeheizt

Was viele vielleicht nicht wussten: Bereits seit Jahrzehnten gibt es in China eine Debatte rund um Tattoos. Die jüngere Generation feiert die Körperkunst, während die älteren Tätowierungen immer noch mit Kriminellen in Verbindung bringen. Und dennoch haben sich in China in den letzten zehn Jahren immer mehr Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, tätowieren lassen. Beliebt sind Tattoos vor allem bei Sportlern und Musikern.