Die Niederlande treten ab 14. Oktober in einen teilweisen Corona-Lockdown. Das kündigte Ministerpräsident Mark Rutte in einer landesweit ausgestrahlten Fernsehansprache an.

Unter anderem müssen Bars und Restaurants schließen. Essen darf nur noch geliefert oder von Kunden abgeholt werden.

Maximal drei Gäste pro Tag in der eigenen Wohnung

Restaurants und Bars müssen ab Mittwoch in den Niederlanden geschlossen bleiben. Auch darf ab 20 Uhr kein Alkohol mehr verkauft werden. Versammlungen von mehr als 30 Menschen werden außerdem verboten, ebenso wie Mannschaftssport für über 18-Jährige. In geschlossenen Räumen gilt zudem eine Maskenpflicht für alle ab 13 Jahren. Öffentliche Verkehrsmittel darf man nur noch für notwendige Fahrten nutzen. Die Maßnahmen sollen zunächst zwei Wochen in Kraft bleiben. Zudem dürfen die Bürger nur noch maximal drei Gäste pro Tag in ihren Wohnungen empfangen und sollen Bus und Bahn nur noch in dringenden Fällen nutzen.

„Es liegt nun an uns allen selbst“, sagte Premier Rutte in der live im TV ausgestrahlten Pressekonferenz. „Seien Sie realistische Niederländer und übernehmen Sie Verantwortung“, fügte er außderm hinzu.

Steigende Anzahl von Neuinfektion

Die Regierung reagiert mit dem teilweisen Lockdown auf die schnell steigenden Neuinfektionen mit dem Coronavirus. In den vergangenen sieben Tagen hatte man 252 Infektionen pro 100.000 Einwohner gemeldet. Am schlimmsten betroffen sind Amsterdam und Rotterdam. Fast in allen Regionen sei die Lage „alarmierend“, sagte Rutte. Denn auch die Zahl der Patienten in Krankenhäusern und auf Intensivstationen steigt den Angaben zufolge schnell an. 34 Menschen waren am Dienstag nachweislich mit oder an Covid-19 gestorben. Am Vortag waren es 13 gemeldete Todesfälle. Seit Ausbruch der Pandemie gab es nachweislich im Land rund 190.000 Infektionen und 6.631 Todesfälle.

Zweiter Lockdown in Österreich?

Währenddessen verzeichnete man in Österreich von 13. Oktober auf 14. Oktober die meisten Neuansteckungen seit Ausbruch der Corona-Pandemie. Demnach hat man von Dienstag auf Mittwoch insgesamt 1.346 Neuinfektionen mit COVID-19 registriert. Ob es zu einem zweiten Lockdown kommt, wird auch hierzulande immer wieder medial diskutiert. Für Gesundheitsminister Rudolf Anschober sei dies aber kaum denkbar. „Ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen“, sagte er am 11. Oktober in der ORF-Sendung „Hohes Haus“.

Die gesetzlichen Vorgaben dafür seien mittlerweile sehr restriktiv. Nur vor einem flächendeckenden Zusammenbruch des Gesundheitssystems wäre dies möglich. „Davon sind wir Gott sei Dank meilenweit entfernt“, sagte Anschober.