Wie Tierschützer nun aufdeckten, werden unzählige heimische Rinder jährlich unter schrecklichen Umständen in den Libanon transportiert und dort qualvoll geschlachtet.

Die schockierenden Bilder des Transports und der Schlachtung sorgen derzeit für heftige Diskussionen und Aufregung.

Tierschützer decken grausame Schlachtung im Libanon auf

Tausende Tiere werden jährlich von Österreich ins Ausland transportiert und das unter qualvollen Umständen. Das deckte nun der Verein gegen Tierfabriken (VGT) auf. Der Verein verfolgte den Leidensweg von drei in Österreich geborenen Kühen, über die Mast in Spanien bis zum Transport und zur Schlachtung im Libanon. Dorthin wurden die Tiere schließlich unter grausamen Umständen getötet.

Wie Videos der Organisation Animals International zeigen, werden die Tiere in Beirut im Libanon an der Grenze zu Syrien ohne Betäubung geschlachtet und brutal zu Boden gedrückt, während man ihnen mit einem Messer die Kehle durchschneidet. Seit mehr als zehn Jahren dokumentiert die Organisation die grausamen Schlachtpraktiken in Nordafrika, im Nahen Osten und in der Türkei.

Grausamer Leidensweg von Kühen aufgedeckt

Die drei Kälber, deren Leidensweg der Tierschutzverein verfolgte, kamen im Dezember in Milchwirtschaftsbetrieben in Oberösterreich, Tirol und Vorarlberg zur Welt. Gerade mal zwischen zwei und vier Wochen sollen die Kälber alt gewesen sein, als man sie nach Spanien transportierte, um sie dort zu mästen.

Bereits im vergangenen Jahr hatte der VGT diese Transporte, die unter schrecklichen Bedingungen stattfinden, dokumentiert und angezeigt. Denn die Tiere seien teilweise bis zu 21 Stunden unversorgt unterwegs. Sie bekommen nicht genug zu trinken und stehen eng zusammengepfercht in den LKWs. „Dieser Missstand sei seit Jahren bekannt. Aus wirtschaftlichen Gründen finde die Transporte aber weiterhin statt“, so der VGT.

Grausame Schlachtung im Libanon

Neben den schrecklichen Transportbedingungen, weist der Verein gegen Tierfabriken unter anderem auf die grausamen Schlachtungsmethoden, die die Kühe im Libanon erwarten, hin. Im August 2019 tauchten die drei in Österreich geborenen Kälber schließlich an der Grenze zu Syrien auf. Von Spanien transportierte man die Tiere offenbar per Schiff dorthin. Bei vollem Bewusstsein seien die Kühe dann getötet worden. Außerdem berichten die Tierschützer von einem minutenlangen Todeskampf, den sie per Video dokumentierten. Und dies sei zudem kein Einzelfall. Denn alleine im Jahr 2018 transportierte man, laut VGT, mehr als 160.000 Rinder zum Zweck der Schlachtung von Österreich ins Ausland.

Tierschützer fordern Verbot von Tiertransporten

Der Verein fordert nun politische Konsequenzen. Man müsse endlich Verantwortung übernehmen und dringend handeln. Denn die meisten Transporte halten sich laut der Tierschutzorganisation nicht an die Gesetze. Die dokumentierten Tiere hätten erst gar nicht im Libanon landen dürfen, „denn bereits der Transport der nicht-entwähnten Kälber nach Spanien entspricht nicht der EU-Verordnung.“, so Tobias Giesinger vom VGT.

Bereits seit Jahren weise der Verein die Politik auf die Missstände hin. Doch geändert hat sich bislang nichts. Denn obwohl die grausamen Umstände längst bekannt sind, gäbe man die Verantwortung an der Grenze einfach weiterhin ab, kritisieren die Tierschützer. Der aktuelle Fall soll nun einmal mehr Druck machen.