Wieder wartet TikTok mit einem neuen viralen Hack auf. Dieses Mal handelt es sich bei dem TikTok-Trend um ein Beautyprodukt, das unsere Körperbehaarung angeblich effizient entfernen soll. Das Tool funktioniert ähnlich wie ein Schleifpapier, mit dem die Haare wegradiert werden.

Wir haben bei Dermatologin Dr. Margit Meidinger nachgefragt, ob die virale Haarentfernungsmethode auf TikTok wirklich hält, was sie verspricht.

Neuer TikTok-Trend zur Haarentfernung

TikTok ist eine unversiegbare Quelle, was Beauty- und Lifehacks angeht. Aber nicht alle von ihnen halten, was sie versprechen. Einige schaden sogar viel mehr, als dass sie uns das Leben erleichtern oder unsere Beautyroutine verbessern. Ein Grund, jeden Trend, den wir auf der Plattform sehen, erstmal kritisch zu betrachten.

Und passend zum Sommer, wo sich einige von uns regelmäßig die Körperbehaarung entfernen möchten, trendet auch ein neuer Hack bzw. viel eher ein neues Haarentfernungstool auf der Videoplattform. Was es uns verspricht? Eine schnelle und effiziente Haarentfernung in Kombination mit super weicher Haut. Auch auf unserer ForYou-Page wurde das Produkt angepriesen. Also haben wir uns gefragt, ob das Beautyprodukt wirklich ein Must-Have für alle ist, die regelmäßig zu Rasierern und zum Waxing greifen.

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So funktioniert der „Hair Eraser“

Bei TikTok-Trends sollte man immer auf der Hut sein – besonders dann, wenn es um neue Beauty-Trends geht. Deshalb haben wir bei Dermatologin Dr. Margit Meidinger nochmal genauer nachgefragt. Wie sie uns erklärt, funktioniert der Hair Eraser ähnlich wie ein Schleifpapier. „An der Oberfläche des Haarentfernungsradierers befinden sich kleinste Mikrokristalle. Durch die Reibung an der Oberfläche werden die Haare quasi weggerieben – vergleichbar wie ein Schleifpapier mit dem man Oberflächen glatt schleift“, sagt Dr. Meidinger. Da die Härchen allerdings nur an der Oberflächen entfernt werden, hält die Entfernung ähnlich lange an wie bei einer Rasur. „Dementsprechend werden je nach Körperstelle und Haarwachstum die Haare nach ein paar Tagen wieder nachwachsen“, so die Dermatologin.

Das ist bei der Anwendung zu beachten

Durch die Mikrokristalle an der Oberfläche werden aber nicht nur die Haare entfernt, sondern auch die oberflächliche Hautschichte. „Diese besteht aus abgestorbenen Zellen und durch die Reibung entsteht so natürlich auch ein Glättungseffekt – vergleichbar mit einem stärkeren Peeling“, veranschaulicht sie uns. Davon können offenbar vor allem Personen profitieren, die zu Reibeisenhaut und zur Verhornung neigen.

Anders sieht es jedoch bei Personen mit besonders empfindlicher Haut aus. Bei ihnen kann es laut der Dermatologin rasch zu Irritationen kommen.

Vorsicht im Gesicht, Intim- & Achselbereich

Wenn man mit dem Tool zu viel Druck auf die Haut ausübt, könne es besonders in Bereichen mit sehr dünner Haut, vor allem aber im Gesicht, an den Unterarmen und Intim- und Achselbereich schnell zu Verletzungen führen. „Dadurch ist diese Entfernungsmethode nicht für jeden Hauttyp und auch nicht für alle Körperstellen gut geeignet“, so Meidinger. Von der Anwendung in diesen Bereichen rät die Dermatologin jedenfalls ab.

Ist der TikTok-Trend eine Alternative zum Rasieren, Epilieren & Co.?

Generell ist die Haarentfernung mit dem Tool sehr viel aufwendiger als beispielsweise mit einem Rasierer. Zudem ist die Anwendung an unebenen Stellen wie im Achselbereich, an Knochenvorsprüngen und Gelenken laut Dr. Meidinger nur schwer durchzuführen ohne zu viel Druck auszuüben. Auch Hautstellen, die sich leicht verschieben lassen, wie zum Beispiel der Intimbereich, könnten mit dem „Hair Eraser“ nur schwer von Härchen befreit werden.

Unsere Skepsis war somit nicht ganz unbegründet. Für uns ist das TikTok-Tool auf jeden Fall durchgefallen, wir bleiben bei den altbewährten Haarentfernungs-Varianten. Wenn ihr den TikTok-Trend allerdings ausprobieren wollt, dann achtet darauf, nicht zu viel Druck auszuüben und empfindliche Körperstellen auszulassen.

Unsere Expertin Dr. Margit Meidinger findet ihr übrigens auch auf Facebook und Instagram.