Alec Baldwin kann aufatmen – zumindest vorerst. Das Strafverfahren gegen den Hollywood-Star wegen der tödlichen Schüsse auf eine Kamerafrau soll Medienberichten zufolge eingestellt werden.

Die Ermittlungen in dem Fall würden aber fortgesetzt.

Alec Baldwin soll laut Anwälten eingestellt werden

Es war eine Tragödie, die in die Filmgeschichte eingehen wird. Am 21. Oktober 2021 löste sich am Set des Western-Films „Rust“ ein Schuss aus einer vermeintlichen Requisitenwaffe. Schauspieler Alec Baldwin hielt während einer Szenenprobe die Waffe in der Hand, als sich der Schuss löste. Die Kugel traf anschließend erst den Produzenten Joel Souza und dann die Kamerafrau Halyna Hutchins. Hutchins wird tödlich getroffen. Dafür muss sich der Schauspieler vor Gericht verantworten. Zusammen mit Baldwin wurde im Jänner auch die junge Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Für Anfang Mai war die nächste Anhörung geplant.

Doch nun, rund eineinhalb Jahre nach dem Vorfall, gibt es Neuigkeiten zum Gerichtsverfahren. Noch vor Beginn des Prozesses sollen alle Anklagen gegen Alec Baldwin vorerst fallen gelassen worden sein. Das gaben die Anwälte des Schauspielers bekannt, wie unter anderem das US-Portal TMZ berichtet.

Baldwins Anwälte sind „zufrieden“: Auch Schauspieler reagiert

„Wir sind zufrieden über die Entscheidung, das Verfahren gegen Alec Baldwin einzustellen“, erklärt Baldwins Rechtsanwalt Luke Nikas gegenüber TMZ. „Wir ermutigen zu einer richtigen Untersuchung zu den Fakten und Umständen dieses tragischen Unfalls.“, so der Star-Anwalt weiter.

Nicht nur Baldwins Anwälte reagieren auf die Neuigkeiten. Auch der Schauspieler selbst gibt sich auf Instagram erleichtert. Baldwin meldet sich mit einer emotionalen Dankesbotschaft, an seine Frau und an seinen Anwalt gerichtet. „Ich verdanke dieser Frau alles, was ich habe (und dir, Luke)“, schreibt der Hollywood-Star auf seinem Instagram-Account. Dazu postete er ein inniges Foto des Ehepaares in einem Restaurant.

Ermittlungen gehen dennoch weiter

Baldwin wies die Schuld an der Tragödie stets von sich. In einem TV-Interview sagte der Schauspieler vor einigen Monaten: „Irgendjemand hat scharfe Munition in eine Waffe getan, scharfe Munition, die nicht auf dem Gelände hätte sein sollen. Irgendjemand ist dafür verantwortlich, was passiert ist, und ich kann nicht sagen, wer das ist, aber ich bin es nicht.“

Doch auch nach monatelangen Ermittlungen wirft der Fall weiter viele Fragen auf. Das räumten nun auch die Sonderermittler ein. Die Anklage gegen Baldwin werde zwar fallen gelassen, aber die Ermittlungen in dem Fall würden fortgesetzt, heißt es am Donnerstag in dem Medienbericht. Demnach seien neue Sachverhalte in den letzten Tagen bekannt geworden, die weitere Untersuchungen und forensische Analysen erforderten. Details und Einzelheiten verriet Baldwins Anwaltsteam allerdings nicht.

„Rust“-Dreh wird fortgesetzt

Es gibt außerdem News rund um die Dreharbeiten. Erst am Dienstag gab die Produktionsfirma Rust Movie Productions bekannt, dass der Dreh im Verlauf der Woche an einem neuen Drehort im US-Bundesstaat Montana wieder aufgenommen werden sollen. Dabei sollen besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Demnach sei die Verwendung von „funktionierenden Waffen und jeder Form von Munition“ am Drehort untersagt, erklärte die für die „Rust“-Filmproduktion tätige Anwältin Melina Spadone. „Scharfe Munition ist – und war – am Set immer verboten.“, heißt es seitens der Anwältin weiter.

Bereits im Februar hatten die „Rust“-Produzenten angekündigt, dass die Dreharbeiten für den Low-Budget-Western im Frühjahr fortgesetzt würden. Hutchins‘ Witwer Matthew Hutchins soll inzwischen als Produzent an dem Projekt beteiligt sein. Das war Teil einer außergerichtlichen Einigung vom vergangenen Februar, im Gegenzug zog er seine Zivilklage zurück.